[Gen Norden] Die Eisfee

Diskussionen über die Questen und Hintergründe der Phileasson-Saga.
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Brandur
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[Gen Norden] Die Eisfee

Beitrag von Brandur » 19.02.2014, 18:41

Hallo zusammen,

ich würde von Euch gerne wissen, wie die Begegnung mit der Eisfee bei Euch abgelaufen ist. Haben die Spieler sich darauf eingelassen oder die Lunte sofort gerochen? Habt Ihr die Helden durch Proben auf Neugier, Selbstbeherrschung oder Magieresistenz dazu gebracht zu der Eisfee zu gehen? Wie schwer ist es die Illusion zu erkennen?

Im Abenteuer wird ja nicht festgelegt, was die Eisfee tatsächlich ist - ist sie ein Geschöpf Pardonas oder der Geist einer Hochelfe oder gar etwas anderes? Das wird offen gelassen. Ich würde als SL aber gerne eine Antwort geben können, wenn die Helden sich bei der Nachforschung gut anstellen. Was könnte ein Magier beispielsweise durch einen Odem erfahren? Welchen Eindruck erhält ein Geweihter von Ihr? Was könnten empfindsame Elfen wahrnehmen? Lohnt es sich überhaupt, eine definitive Antwort in Aussicht zu stellen?

Ich freu mich auf Eure Antworten! :)

Shintaro
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Beitrag von Shintaro » 20.02.2014, 12:28

Für mich ist die Eisfee das, was ihr Name schon andeutet: ein Feenwesen, das mit dem Element Eis assoziiert ist. Ob sie bösartig handelt oder wirklich die Hilfe der Helden (in Form von Lebenskraft) benötigte wird nicht geklärt, es gibt aber Beschreibungen von Eiselementaren, die sich nicht bewusst sind, Menschen durch ihre Kälte Schaden zuzufügen.

Das AB sagt eindeutig, dass Helden nach einer (verdeckten) Sinennschärfe-Probe +3 darauf hingewiesenw erden sollten, dass der Schnee in den Haaren der Fee nicht schmilzt, dies habe ich vor der Szene ausgewürfelt und dann in die Beschreibung der Szene mit einfließen lassen. Das ganze mit bloßem Auge als Illusion zu erkennen halte ich im dichten Schneetreiben für nahezu unmöglich; wirkt dein Gruppenmagier aber zufälligerweise in dem Moment ILLUSION AUFLÖSEN, so musst du dir wirklich etwas einfallen lassen; der Einfachheit halber würde ich einfach davon ausgehen, dass es sich um ein wie auch immer geartetes elementares, nicht-illusionäres Wesen handelt.
Das die Hintergründe der Szene offen gelassen werden finde ich eigentlich gar nicht schlecht, Aventurien ist eben ein mythischer Kontinent und im hohen Norden gibt es noch mehr Wunder, die nicht einfach erklärt werden können. Zumindest als Geist einer Hochelfe würde ich die Eisfee aber nicht auftreten lassen. Mit einem ODEM ARCANUM kann sicherlich Magie festgestellt werden, für einen ANALYS bleibt im Schneesturm aber keine Zeit. Überhaupt sollten die Helden in dem Moment ganz andere Probleme haben: "Alrik ist gerade von einem Geist geküsst worden, der ihm das Leben durch die Lippen ausgesaugt hat, bei Swafnir!"


Um die Helden aus dem Zelt zu locken würde ich nicht auf MR-Proben zurück greifen, auch Selbstbeherrschung scheint mir nicht angemessen; der Ruf der Fee wird nicht als Beherrschungszauber geschildert.
Bei einer passenden Prinzipientreue würde ich erwarten, dass der Held von sich aus das schützende Lager verlässt um nach dem Hilfsbedürftigen zu suchen, Neugier ist ebenfalls ein guter Grund, nachzusehen, wer da ruft.
"Das soll ich heilen? Ich krieg' nie wieder die Gelegenheit, den Verlauf der Zorganpocken so detailliert zu erfassen!"

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Beitrag von phil » 20.02.2014, 13:36

Die Eisfee-Begegnung war bei mir mehr ein stimmungsvolles Element am Rande - die Helden haben ihren Ruf gehört und auch eine ätherische Gestalt gesehen, sich aber im Lager verkrochen. Ich habe damals auch auf Proben verzichtet (weiß nicht mehr genau, warum, aber ich wollte keine erzwungene Gefahr aus der Situation machen - es gab ja im Eis schon genug Spannung und mir war eine rein atmosphärische Szene lieber).

Was den Hintergrund der Wesen angeht, hätte ich wie Shintaro eigentlich auch zu einem (per Hellsicht als solches zu erkennenden) Feenwesen tendiert - mit der Information, dass jemand, der durch den Kuss der Eisfee stirbt, von nun an selbst als Geist durch ewige Eis streift, könnte man die Fee in der Tat auch als Totengeist interpretieren (laut WdZ auch ein rein magisches Wesen). Ich würde hier auch keinen hochelfischen Geist daraus machen, sondern vielleicht einfach den Geist einer im Eis verstorbenen Entdeckerin - nicht, dass das einen großen Unterschied macht ;-). Auf jeden Fall stimme ich Shintaro zu, dass es sich nicht um eine Illusion im "magietheoretischen Sinne" handelt und ein ILLUSION AUFLÖSEN also wirkungslos bleibt.

Edit: Hat jemand Im Bann des Nordlichts? Da steht laut Wiki noch mehr zu Eisfeen drin...

Gion
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Beitrag von Gion » 22.02.2014, 11:36

Hier die Lunte zu riechen ist glaub ich Default. Insofern bietet sich das Ganze entweder als reine Stimmungsszene. Bei uns war es auch so gelaufen. Ein Spieler wollte gerne freiwillig sich der Gefahr aussetzen, hat also seinen Charakter als verführt gespielt. Die anderen haben ihn entsprechend festgehalten und auf ihn eingeredet. Mehr ist nicht passiert.

Hier die Ideen, die mir gerade durch den Kopf gehen, wenn ich die Szene nochmal spielen würde.

Inzwischen spielen wir ja mit den Fate Core Regeln. Dort gibt es diese Aspekte und die kann man compellen ("reizen"). Das ist so ähnlich wie auf eine schlechte Eigenschaft würfeln lassen. Schöner jeoch ist, dass verlangt wird, dass bei Misserfolg / Annahme des Compels verlangt ist, dass es für den Charakter eine spielentscheidende negative Wirkung haben muss. Das kann der tatsächliche kalte Kuss der Fee sein, weil er sich erst aus der Deckung wagt, als kein Gefährte ihn beobachtet oder dass er sich in die Fee (dunkelmagisch) verliebt hat und noch Tage in melancholischer Stimmung ist. Systemunabhängig würde ich einfach sagen: wenn würfeln, dann sollte der Wurf bedeutungsvoll sein.

Eine andere Variante wäre, die Fee bedeutungsvoll zu machen. Ist es vielleicht eher eine verlorene Hochelfenseele, die für immer im Ewigen Eis gefangen ist. Und die vielleicht schon einen Spruch der Raben aus dem Himmelsturm auf den Lippen hat, so dass eine rätselhafte Prophezeiung aus der Begegnung entsteht?

Oder geht es darum die Verfluchtheit und Lebensfeindlichkeit der Gegend zu verdeutlichen? Dann sollte die Begegnung mit der Fee ernste Konsequenzen haben. Vielleicht stirbt ein NSC später in der Nacht, nach dem zunächst die Helden der Versuchung widerstehen konnten. Man findet ihn eine Statue der Fee gleich aus Eis umarmend erfroren in der Einöde.

Brandur
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Beitrag von Brandur » 22.02.2014, 14:09

@Shintaro: Mag sein, dass Aventurien ein mystischer Ort ist und die Spieler/Helden nicht alles herausfinden oder wissen müssen. Aber als Spielleiter möchte ich gerne wissen, was Sache ist. In "Im Bann des Nordlichts" findet man häufig solche Textstellen, wo irgendetwas geschildert wird und man den Eindruck hat, der Autor hatte keine Lust das weiter auszuarbeiten. Das nervt mich einfach. ;)
Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Ausführungen.

@Phil: In IBdN steht nichts drin, was über die Infos des Abenteuers hinaus gehen würde, teilweise ist der Text gleichlautend übernommen worden. Was Eisfeen wirklich sind, "ist bisher nicht bekannt." ;)
Ich habe die Befürchtung, dass meine Gruppe auf die Rufe der Eisfee nicht reagieren wird, weil sie da sehr misstrauisch sind, und die ganze Szene einfach verpufft. Die Idee dahinter gefällt mir sehr gut, aber wenn plötzlich eine wunderschöne fremde Frau/Mann im Schnee steht, wird das wohl keinen aus der schützenden Unterkunft locken. :(

@Gion: Da hast Du natürlich Glück, wenn ein Spieler sich so darauf einlässt. Die Idee mit dem toten NSC gefällt mir auf jeden Fall - das vielleicht als Konsequenz, wenn die Helden den Rest der Mannschaft nicht auf die Gefahr hinweisen.

Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, wie man die Szene so umgestalten kann, dass sie etwas schwerer zu durchschauen ist. Was haltet ihr von folgender Änderung:
Die Fee (sagen wir einfach mal, es ist ein Wesen aus einer Anderswelt) erscheint in einiger Entfernung und sendet einen Lockruf aus, der unterbewusst einen der Helden anzieht - er bekommt ein Gefühl, dass ihn veranlasst, seine Unterkunft zu verlassen und nachzusehen, ohne zu wissen, was ihn erwartet. Dann nimmt die Fee ähnlich dem Zauber "Harmlose Gestalt" die Form einer Person an, der der Held wohlgesonnen ist und die er nicht als Bedrohung wahrnimmt.
Zum Beispiel könnte die Fee als Phileasson, Crottet, Shaya, Lenya oder Ynu erscheinen. Der Held würde in dem Fall wohl vermuten, dass irgendetwas schief gelaufen ist, z.B. dass Phileasson sich im Sturm verirrt hat oder Lenya von ihrer Gruppe getrennt wurde. Der Verdacht, es könnte sich um eine potentielle Bedrohung halten, sollte also nicht sofort geweckt werden, sondern erst später, wenn der Held schon alleine mit der Fee ist, da sie sich seltsam verhält und den Helden ständig bittet näher zu kommen, da sie friere etc.. Wenn der Held sich nicht wundert und von der Fee umarmen lässt, erhält er den im Abenteuer genannten Schaden und die Fee verschwindet, oder wenn man es etwas gefährlicher möchte, dann erhält er pro SR soundso viel Schaden, bis er zu einer Eisstatue gefriert, falls er nicht vorher von seinen Gefährten gerettet wird.

Was meint ihr dazu?

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