[Inseln im Nebel] Reisegeschwindigkeit

Diskussionen über die Questen und Hintergründe der Phileasson-Saga.
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Gion
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[Inseln im Nebel] Reisegeschwindigkeit

Beitrag von Gion » 01.03.2013, 14:42

Hallo zusammen,

zwar sind wir fast durch mit den Inseln im Nebel (vorm Schlangenkönig), dennoch kommen mir gerade jetzt vor der Überfahrt von Djanilla zur Verlorenen Insel starke Bedenken, was die von mir bisher angesetzte Reisegeschwindigkeit angeht.

Ich erläutere das mal ein bisschen und vielleicht helfen diese Überlegungen dem ein oder anderen bei den Planungen der Queste.

Ich hatte dank der Geographica Aventuria und der Geschwindigkeitsangaben im Abenteuer eine durchschinttliche Reisegeschwindigkeit mit der Taubralir von 120 Meilen am Tag angenommen. Auch wenn ich für Strecken weit über den Lyr die Geschwindigkeit höher angesetzt habe, war das deutlich zu wenig.

180 Meilen schlägt das Abenteuer indirekt durch die Geschwindigkeitsangabe vor dem Wind vor. Das ist optimistisch, denn das heißt jeden Tag 12 Stunden segeln vor dem Wind, also sehr günstige Verhältnisse. Gehe ich davon aus, dass man bei guter Entfernung von der Küste auch die Nacht durch segelt, kann man an solchen Tagen entsprechend das Doppelte schaffen. Allerdings verlieren die Helden die Taubralir ja in Ta'Lisseni und sind einen großen Teil der Weiterreise mit langsameren Schiffen unterwegs. Vielleicht ist daher eine Reisedurchschnittsgeschwindigkeit von 250 Meilen pro Tag gut angesetzt.

Das ist die in der Geographica angegebene Reisegeschwindigkeit von schnellen Schiffen bei günstigem Wind und 24 Stunden Fahrt am Tag. Also ziemlich optimistisch.

Da bei kürzester Reisestrecke* immer noch rund 40,000 Meilen Fahrstrecke anliegen, ist man gut und gerne allein 160 Tage auf den Wellen des Lyr.

Dazu kommt die Durchquerung von Shaltyr, die wahrscheinlich zu Fuß erfolgt und unwegsames Gelände zum größten Teil darstellt. Das sind noch mal 1,300 Meilen. Bei einer Reisegeschwindigkeit von optimistischen 25 Meilen am Tag sind das noch mal 50 Reisetage.

Macht also insgesamt 7 Monate reine Reisezeit. Fährt man aber etwa auch noch weitere Inseln der Legenden ab, besucht weitere Städte der Alten, stattet dem Schmied Goibnywn einen Beuch ab und so fort, dann erhöht sich diese Zeit noch mal drastisch. Man bedenke, dass von den Ausmaßen her die Fahrtstrecke in etwa drei Mal Thorwal - Festum über See hin und zurück ist.

Darüber hinaus erleben die Helden ja auch noch das Ein oder Andere mit festem Grund unter den Füßen. Zeittechnisch fallen aber wohl nur der Aufenthalt in Tie'Shianna und die auf den anderen Legenden-Inseln ins Gewicht. Trotzdem dürfte das noch mal insgesamt mindestens einen Monat ausmachen.

Ein absolutes Minimum von 8 Monaten ist also ganz normal. Ein ganzes Jahr in der Welt hinter den Nebeln aber wohl eher der Standard.

Beorns Zeit in der Welt hinter den Nebeln

Das lässt auch den Schluss nahe, dass Beorn schon deutlich länger auf den Inseln sein muss als bloß zwei Jahre wie vom Abenteuer angenommen. Allein um mit einer deutlich langsameren Flotte zwischen den Städten, die es auch noch zu belagern gilt hin und her zu fahren, dauert eine halbe Ewigkeit. Zwar wird er sich fast ausschließlich um Thiranog aufgehalten haben, wo die Distanzen nicht so drastisch sind. Dennoch finde ich 5 Jahre für den Umfang seiner ja inzwischen schon legendären Tätigkeit als Heerfürst für die Wilden realistischer. Es schadet auch weder dem Abenteuer noch Beorn, wenn er schon deutlich länger "vor Ort" ist.

*wenig Entlangfahren der Legenden-Inseln bis höchsten zur Schlacht im Eis Insel, dann direkt nur die von der Kampagne nötigen Checkpoints: Ta'Lisseni, Rhiallon, Große Schnecken, Pwyll, Djanilla, Bardibrig, Djanilla, Verlorene Insel, Deriono, raus in den Nebel

Heiko Seeburg
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250 Meilen zu viel

Beitrag von Heiko Seeburg » 03.03.2013, 11:55

Seid Gegrüßt!

Zur Zeitproblematik: Dieses Problem ist mir bereits im Himmelsturm aufgefallen, in dem die Zeit in etwa 3x so schnell ging. Wenn man die Sache nämlich zurückrechnet, hätten die Geschehnisse um Ometheon nicht vor 3000, sondern vor 9000 Jahren stattfinden müssen!

Reisegeschwindigkeit: Dasselbe Problem auf den Inseln im Nebel. Zunächst: 250 Meilen pro Tag sind meines Erachtens zu viel. Da es weder Sonne, noch Mond und andere Gestirne gibt, ist es nachts stockdunkel. Ich denke, nicht einmal Phileasson würde unter diesen Bedingungen in einer völlig fremden Welt, deren erste "Inseln" nur aus gefährlichen Riffen bestand, nachts segeln. Daher scheint eine Reisegeschwindigkeit von 120 Meilen am Tag angemessen.

Zu Beorn: Ich bin auch der Meinung, dass es nicht schadet, wenn er bereits 6-8 Jahre in dieser Welt ist. Dies würde auch sein unbedingtes Verlangen erklären, den Helden helfen zu wollen, koste es was es wolle. (Hier könnte man sehr schön die Veränderung an Beorn und seinen GefährtInnen darstellen - erste Silberfäden in den Bärten, vielleicht sind z.B. Childwig und Gerard ein wenig elfischer (klüger, naturverbundener, vegetarier ...) geworden). Aber! Auch in den Inseln hinter den Nebeln gibt es damit ein Problem: Die Geschehnisse um Tie'Shianna wären damit nicht 3000 Jahre, sondern 12 000 Jahre her - eine immense Zeitspanne, die selbst Menschen wie Ammanatilla (Sternenträger, letzter Nurtipriester Tie'Shiannas) nicht überlebt haben dürfte.

Lösungsversuch:

Die Zeit in den Elfenglobulen vergeht nicht linear, sondern eher sinusförmig. Die Helden haben Glück, gerade in einer Phase gekommen zu sein, in der die Zeit deutlich schneller vergeht. Vielleicht ist bis zur Rückkehr Fanvariens dafür in den Inseln im Nebel nur eine Woche vergangen?

Soweit meine Überlegungen

phil
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Beitrag von phil » 05.03.2013, 17:17

Hallo,

stimmt, diese Zeitrechnereien passen in der Tat nicht, wenn man einen linearen Zeitverlauf annimmt. Das war mir damals auch ins Auge gefallen, ich hatte es aber ignoriert - und meine Spieler hatten auch überhaupt kein Problem damit, was wohl auch daran liegt, dass der Magus der Gruppe (tatsächlich ein Sphärologe) bei seinen Erklärungen zu Globulen usw. immer in ein derart herrliches Magier-Bosparano verfällt, dass alle anderen Helden schon längst akzeptiert haben, dass "dieser ganze Kram" keinen logischen Gesetzen folgt, die ein Normalsterblicher verstehen kann ;-).

Gegen einen längeren Aufenthalt Beorns auf den Inseln spricht in der Tat nichts, ich finde es angesichts der weltlichen Macht, die er angesammelt hat, sogar passend. In Sachen Charakterentwicklung sollte man dann allerdings darauf achten, dass alles stimmig ist, gerade, was Belasca angeht. Ich habe sie damals als sehr ruppig und wütend dargestellt, was ja (was die Spieler zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht ahnen können) an ihrer verlorenen magischen Macht liegt, nachdem Pardonas Astralverbindung gekappt ist. Meine Spieler haben ihr Verhalten damit erklärt, dass Magie ja auf den Inseln anders funktioniert (was der Gruppenmagus an eigenem Leib erfahren musste) - wenn Belasca sich allerdings schon seit Jahren in der Globule aufhält, macht das mit den im Abenteuer vorgeschlagenen Regeln aber nun wirklich gar keinen Sinn mehr, da sämtliche Mali schon seit Ewigkeiten abgebaut sein sollten. Wenn man aber ohnehin auf Gerrits alternative Regelvorschläge diesbezüglich zurückgreift, sieht die Sache anders aus :-).

Lieben Gruß
Philipp

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Beitrag von Gion » 05.03.2013, 17:40

Danke Heiko, danke Phil, für Eure Gedanken.

Zum Zeitfluss: Da haben wir dann wohl Konsens, sowohl was die Interpretation der Charaktere als auch der Spielleiter angeht. :)

Ja, die Linearität der Zeitverläufe ist eine sehr starke Hypothese. Würde der Sphärologie in mir auch nicht mitgehen. 12,000 bereits vergangene Jahre fände ich für Elfen allerdings gar nicht so schlimm, da ist mir sowieso leider das Verständnis verwehrt wie derart langlebige Geschöpfe (ohne vorgegebene Lebensspanne) überhaupt Zeit wahrnehmen oder wie man nach x tausend Jahren Leben immer noch ein Kindskopf bleibt (Caradel).

Zu Belasca kann man natürlich noch sagen, dass sie auf den Inseln deutlich weniger wertvoll für Beorn ist als noch in Aventurien, ihre Magie hin oder her. Hier braucht er Anführer und Strategen, keine Bösen Blicke und Co, mit der man in Aventurien vielleicht Gardisten und Tavernengäste einschüchtern kann. Die Söldner und Mit-Thorwaler laufen ihr also den Rang ab und das dürfte sie fertig machen nach so vielen Jahren. Vielleicht auch der fehlende intellektuelle Austausch, wenn sie denn mit den Wilden Elfen nicht warm wird.

Zur Reisegeschwindigkeit fällt mir noch ein:

Eine hohe 250 Meilen pro Tag auf offener See ist wohl mit der Taubralir, die ja von selbst Riffe umschiffen kann, machbar. Und mit elfischer Magie (Schutz vor Riffen, mangelnder Wind) kann diese Geschwindigkeit auch erreicht werden, ohne die Schiffe zu gefährden. Also wieder natürlich wenn nicht in Küstennähe.

Sonst wird etwa allein schon die Überfahrt von Beorns Flotte zur Verlorenen Insel eine heftige Herausforderung: 3000 Meilen ohne jedes Land in Sicht ist die Distanz auf direkter Strecke. Bei 150 Meilen Tagesetappe wären das also fast 3 Wochen auf See. Und dann wieder zurück.

Jetzt verstehe ich auch, warum Phileasson so genervt ist, dass Beorn noch seinen Schatz heben will. Das ist ein Umweg von guten 10,000 Meilen, und damit fast 2 Monate mehr Aufenthalt auf den Inseln (bei 200 Meilen am Tag wohlgemerkt).

Gion
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Karte mit Reiseweg und Maßstabsvergleich

Beitrag von Gion » 09.03.2013, 12:08

Ich habe als "Spielhilfe" den minimalsten Reiseweg durch die Inseln im Nebel in die Karte von Robak eingezeichnet und dazu einen einigermaßen korrekten Größenvergleich mit Aventurien und Europa neben die Inselkarte visuell gesetzt.

Viel Spaß mit der Karte

meiro
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Re: Karte mit Reiseweg und Maßstabsvergleich

Beitrag von meiro » 12.03.2013, 08:49

Gion hat geschrieben:Ich habe als "Spielhilfe" den minimalsten Reiseweg durch die Inseln im Nebel in die Karte von Robak eingezeichnet und dazu einen einigermaßen korrekten Größenvergleich mit Aventurien und Europa neben die Inselkarte visuell gesetzt.

Viel Spaß mit der Karte
Das ist eine große Hilfe. Danke!

phil
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Beitrag von phil » 12.03.2013, 09:43

In der Tat, sehr schöne Karte! Der Größenvergleich ist dann doch beeindruckender, als ich gedacht hätte... Und ich glaube, dass meine Leute damals einiges an zusätzlichen Meilen geschrubbt haben, das sollte ich vielleicht mal aus Spaß grob zusammenrechnen ;-).

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