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Das große Rennen (unsere Phili Saga)

Verfasst: 21.09.2016, 18:05
von Liskon
Hallo zusammen,

am Samstag war es endlich soweit, nachdem es wir uns etwa 2 Jahre lang vorgenommen hatten, begannen wir endlich unsere Phileasson Saga. Nachdem ich mir hier im Forum wirklich viele Anregungen holte (dabei ein herzliches DANKE an alle die hier ihre Erfahrungen hinterlassen haben) möchte ich ein wenig davon zurückgeben und zumindest mal die Zusammenfassung unseres ersten Abends hier lassen. Unser erster Abend hatte zum Ziel, die Helden auf das Schiff zu bringen, nachdem wir nur alle 2 Wochen etwa 3-5 Stunden Zeit zum spielen haben, haben wir uns im vorhinein darauf geeinigt, dass wir nicht zu viel Zeit mit dem ausspielen in Thorwal verbringen wollen (die Spieler kannten die Saga zumindest in so weit, dass sie wussten dass sie am Ende des Aufenthalts alle auf einem Schiff stehen würden). Daher war unser erster Abend schlimmes Railroading, aber ich habe mich bemüht, es zumindest so "episch" wie möglich werden zu lassen. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Helden nicht kannten, da es allesamt neu erschaffene sind. Ich verzichtete aber darauf, dass sie sich vor der Abfahrt bereits ausführlichst kennen lernen konnten, da dafür in meinen Augen an Bord noch mehr als genug Zeit ist. Daher schrieb ich jedem meiner Helden einen Brief, in der ein alter Weggefährte sie zum großen Hjalding nach Thorwal einlud. Ein jeder dieser Weggefährten war ein Mitglied von Phileassons Ottajasko. Ich versuchte die alten Weggefährten so stimmig wie möglich in den vorher ausgearbeiteten Hintergrund meiner Helden einzugliedern.

Wir sind 6 Spieler, von welchen ich die Namen jetzt leider nicht auswendig weiß (ich habe den Zettel wo ich sie mir aufgeschrieben habe im Vereinsraum liegen gelassen...) daher habe ich jetzt in den Bericht nur die Spielernamen eingefügt. Der Spieler namens Seidl spielt einen Wildniskundigen, sein Bruder ebenfalls. Dann wäre da noch Harald der Magier, Ertl die Hur...äh Anhängerin Rahjas, Matz der Seefahrer und Jürgen der Hexer.

Nochmals DANKE an alle hier im Forum und der Seite, es hat mir viele Ideen für den ersten Abend aber vor allem für die weiteren Abenteuer gebracht und vor allem die Spielhilfen sind wirklich toll! Weiters hab ich mich für den ersten Abend am Buch recht stark angelehnt, aber seht einfach selbst. Für Kritik bin ich jederzeit empfänglich :)

Verfasst: 21.09.2016, 18:11
von Liskon
Die Helden trafen sich gemeinsam mit ihren Freunden, von welchen sie die Briefe erhalten hatten, in dem Gasthof „zum wehenden Segel“. Es wurde kurz einander vorgestellt, ein wenig über die Vergangenheit geplaudert und auch den Drachenführer ihrer Freunde, Asleif Phileasson lernten die Helden kurz kennen. Nach ein zwei Bier machten sich die Helden, gemeinsam mit ihren Freunden auf den Weg Richtung Feuer der Wintersonnenwende….(kursives wurde vorgelesen, fettgedrucktes beschreibt in kurzen Sätzen das passierte dazwischen, alles in allem dauerte der Abend etwa 4,5 Stunden)

Musik: 1 Hour of Scottish Music and Celtic Music

Als ihr am Aussichtsturm an der Klippe ankommt, seht ihr einen riesigen Scheiterhaufen, an deren Spitze eine Strohpuppe aufgespießt wurde. Die Puppe trägt eine finstere Maske und soll den Winterunhold symbolisieren. Als sich die Menge um den Haufen versammelt hatte, entzündete ein Mann mit Augenklappe das Feuer, während die Menge seinen Namen rief „Beorn, Beorn, Beorn, Beorn“. Kinder tanzten um das schnell größer werdende Feuer, vereinzelt wurden Methörner gehoben und laut gejubelt. Einer der Feiernden kam in seinem Rausch dem Feuer wohl etwas zu nah und merkte nicht, dass sein Umhang Feuer fing. Er bemerkte es erst, als dieser schon zur Hälfte in Flammen stand. Unter schallendem Gelächter der anderen wälzte er sich im Schnee um die Flammen zu löschen. Als sie aus waren half ihm einer der Thorwaler auf die Beine, lachte herzhaft und drückte ihm ein neues Trinkhorn in die Hand, nachdem er seins gerade im Schnee verschüttet hatte. Gegenüber des Feuers könnt ihr eine Frau stehen sehen, welche sich in ihrem Prunkgewand deutlich von den anderen abhebt. Eure Freunde bemerken eure Blicke und stellen euch die Person als die Oberste Hetfrau Garheit Rorlifsdottir Jandasdottir vor. Nachdem das Feuer den ganzen Scheiterhaufen eingenommen hatte und der Winterunhold langsam in den Flammen verging, bemerkt ihr, dass sich die Oberste Hetfrau vom Feuer abwendet und auf den Rückweg macht. Nach und nach folgen ihr die Leute und so macht auch ihr euch in kurzem Abstand zur Spitze auf den Weg, weg vom wärmenden Feuer. Während des Marsches bemerkt ihr, wie die gerade noch ausgelassene Stimmung kippt, fröhliches Gelächter und übermütiges Verhalten weicht einer eher drückenden Stimmung und ihr hört, wenn überhaupt, nur noch stilles Gemurmel. Eure Freunde flüstern euch zu:

Musikwechsel: Gladiator – Honor him (Extended Version)

„Der Ehemann der obersten Hetfrau, Torben Garheitsmann, ist vor zwei Tagen verstorben. Er war bereits von seinem Alter gezeichnet und jeder wusste, dass es nicht mehr allzu lange dauern konnte. Nun wird es Zeit, ihn an die Seite von Swafnir zu senden, möge er ewig in der großen Halla speisen!“
Als ihr am Handelshafen ankommt, seht ihr Torben Garheitsmann in einem Boot aufgebetet, umringt von Holzscheiten. Zwei hühnenhafte Thorwaler Krieger in Prunkgewand halten mit Schwert und Schild eine Ehrenwache vor seinem Boot. Die oberste Hetfrau bleibt vor seinem Boot stehen, flankiert von den anderen Hetleuten. Sie legte ihrem Mann das letzte Mal die Hand auf die Schulter, küsste ihn auf die Stirn, bevor sie dem Mann zu ihrer Linken zunickte. Es war an Phileasson, das Boot zu entzünden, bevor es hinaus aufs Meer gesendet wurde. Als das Boot Feuer gefangen hatte, stieß es der Drachenführer vom Steg. Als das Boot forttrieb und die Flammen immer höher schlugen, beteten die Leute an Land:

„Dort treffe er dann seinen Vater, dort treffe er dann seine Mutter, dort treffe er dann seine Brüder und Schwestern. Dort treffe er dann all jene Menschen seiner Ahnenreihe – von Beginn an. Sie rufen bereits nach ihm, sie bitten ihn seinen Platz zwischen ihnen einzunehmen. An der Seite Swafnirs, wo die tapferen Männer ewig leben!“
Die Menge verharrte noch, bis man das Boot in der Dunkelheit fast nicht mehr sehen konnte. Als der letzte Schein des Bootes von der Dunkelheit verschluckt wurde, blieben alle Leute noch am Hafen, niemand machte Anstalten zu gehen. Eure Freunde grinsten euch zu, wohl wissend auf was die Menge der Leute wartete. Dann konntet ihr sehen, wie die Oberste Hetfrau einen Mann mittleren Alters zunickte. Der Mann stieg auf ein Fass, so dass ihn alle in der näheren Umgebung gut sehen konnten und wartete bis sich die mittlerweile entstandenen Gespräche beruhigt hatten. Als auch der letzte Thorwaler verstummte, schrie er in die Nacht hinaus:


Musikwechsel: Two Steps from Hell – Sky Titans

„Wo sind die Hetleute? Sind die Recken unter uns, die ihre Drachen über die Wellen an ferne Küsten lenken? Sind die Recken unter uns, welche mit dem Drachen Piraten das Fürchten lehren? Sind die Recken unter uns, welche den Drachen voll mit Schätzen zurück in den Heimathafen bringen? Wollen sich die Edelsten Thorwals etwa verstecken? Wo ist der Drachenführer, welchen sie den größten Entdecker der heutigen Zeit nennen?“
Grinsend trat Phileasson zu seinem alten Freund und stellte sich neben ihn. Die Menge brüllte seinen Namen. Der Mann fuhr fort:
„Wo ist der Drachenführer, welchen sie den größten Plünderer der heutigen Zeit nennen?“
Auch Beorn trat aus der jubelnden Menge hervor und stellte sich zu Philieasson. Nacheinander rief der Mann die übrigen Hetleute auf, bis auch der letzte sich um ihn versammelt hatte. Er rief ihnen entgegen: „Nun Hetleute, wer ist eure Oberste Hetfrau?“
„Garhelt Rorlifsdottir-Jandasdottir“ brüllte Phileasson gemeinsam mit den anderen Drachenführern.
„Wer?“ schrie der Mann zurück.
„Garhelt Rorlifsdottir-Jandasdottir“
„Ich höre euch nicht Hetleute!“
Die Drachenführer brüllten Garhelts Namen noch lauter, sodass kein Sturm ihr Geschrei hätte übertönen können.
„Wos ist die Garhelt? Zeigt sie mir!“

Minute 1:17

Garhelt stand bereits auf ihrem Kampfschild, in einer Hand eine Axt, in der anderen ein Trinkhorn. Die Drachenführer drängten sich um sie, fassten den eisenbeschlagenen Rand ihres Schildes und hoben ihn auf ihre Schultern, sodass die neue und alte oberste Hetfrau ganz Thorwalsüber den Häuptern der Hetleute stand.
„Garhelt, Garhelt!“ riefen hunderte Thorwaler, welche dem Begräbnis und der anschließenden Wahl beiwohnen wollten. Phileasson reckte die freie Faust in den Nachthimmel. Auf dem Schild trug man Garhelt durch die Menge zur Ottaskin der Hetleute, wo die Große Halla auf die zweihundert Gäste wartete, die geladen waren, mit der Obersten Hetfrau durch die Nacht zu feiern. Dieses Fest ist zugleich der Abschluss des großen Hjaldings.


Die Helden folgten den Tross der Thorwaler zum Fest in der großen Halla, wo sie einiger Geschichten der tapferen Helden Thorwals lauschen. Auch ihre eigenen Geschichten darf jeder von ihnen zum Besten geben. Da hören wir von Schlachten der 10 Orks, von verfluchtem Gold an Bord von Schiffen, von einer nackten Schönheit welche einem Sklavenhändler übel mitspielt, sowie von einem weißen Eber, der die Manneskraft eines Thorwalers verstärkt! Nachdem auch der letzte unserer Helden seine Geschichte vorgetragen hat, geht es wie folgt weiter.

Musik: 1 Hour of Medieval Instrumental Music - Medieval Life

Nachdem ihr eure Geschichten vorgetragen habt, hört ihr Phileasson rufen: „Genug der Geschichten, es wird Zeit für eine Saga!“ „Eine Saga eine Saga“ rief die Menge ebenfalls begeistert.
Garhelt beugte sich vor: „Recht so, Ohm! Lass deine Leier hören!“ Ein betrunkener Krieger zog Shaya auf seinen Schoß: „Wir wollen gemeinsam lauschen, Süße!“ Doch die kleinwüchsige Traviageweihte war kein Kind, dass sich hätte herumstoßen lassen. Ohne zu zögern rammte sie Zeige und Mittelfinger in die klobige Nase ihres Verehrers, der daraufhin erschrocken aufschrie und sein Trinkhorn fallen ließ. Unter dem Gelächter der Menge drehte Shaya ihre Hand, was den Krieger zwang, die Bewegung mit seinem Kopf nachzuvollziehen. Als er von der Bank rutschte, sprang Shaya in Sicherheit. „Wer mich freien will, braucht bessere Manieren!“ Unter dem Jubel der Menge suchte sich Shaya einen Platz an der anderen Seite der Halla. Der Gemaßregelte schaute ihr nach und schüttelte lachend den Kopf: „Hätte nicht gedacht, dass man sich an Travias heimeligen Feuer so leicht verbrennen kann!“
Ohm stellte sich auf den Tisch und befreite das Instrument von seinem Lederumschlag. Ihr erkennt ihn ihm den Mann, der auch die Wahl abgehalten hatte. Während er die Saiten stimmte, kehrte Ruhe ein. Ruhige Akkorde leiteten Ohms Vortrag ein. Mit verschmitzen Blick sah er sich um:
Folgender Abschnitt gesungen
„Als die Nostrier sich vergaßen, wollten sie uns frech bespaßen. Sie brachten einen Drachen auf, beschworen Eldgrimms Zorn herauf!“
„DAS WOHL!“ brüllte Eldgrimm Oriksson begeistert und prostete dem Skalden mit seinem Horn zu.
„Der Ingval ist ein schöner Fluß, auf dem ein Drache fahren muss! Dachte sich der Eldgrimm schlau und schlug die Nostrier grün und blau!“
„Hört ihr Nostrier bleibt zu Haus! Das weite Meer ist euch ein Graus! Dort ziehn Thorwals Drachen schlank – euch jedoch euch macht es krank!
„Damit ihr das auch nie vergesst, hat Eldgrimm in Kendrar euch zugenässt. Denn Kendrar ist ne schöne Stadt, die reichlich Gold für Eldgrimm hat!“ Lied Ende
Sogar Garhelt sang inbrünstig mit, als der Skalde Eldgrimms Eroberung von Kendrar in zwanzig weiteren Strophen rühmte. Am Ende sank Eldgrimm selig erschöpft vom wilden Tanz mit seiner Ottajasko auf eine Bank und küsste eine viele Winter jüngere Frau, die sich das gern gefallen ließ. Die „Das wohl!“ Rufe hallten noch eine Weile nach, bis sich die Menge beruhigte.


Musik: The 13th Warrior – Sound of the Northmen

„Ruhmreich sind die Taten von Eldgrimm, Oriks’s Sohn!“ ließ sich Garhelt vernehmen. „Gibt es noch weitere Siege von Thorwals Kindern, die erzählt werden möchten? Die Nacht ist noch lang. Lasst uns von weiteren Recken hören, welche Heldentaten vollbracht wurden!“
Plötzlich verstummten die Gespräche. Nur das Knirschen einer Holzbohle war noch zu vernehmen. Sie gehörte zu dem Tisch, auf dem Beorn der Blender stand. Die Gestalt in dem dunklen Kettenhemd schien das Licht zu schlucken. „Der Sommer sah die Seeschlange weit im Westen!“ Schon der Name seines Schiffes ließ manche Abergläubische Eisen berühren, um das Unglück abzuwenden, das von Hranngar ausging, der gewaltigen Seeschlange, mit der Swafnir, der Gottwal, um das Schicksal der Welt rang.
„Zwölf Tage und mehr glitten wir durch dichten Nebel. Die Sonne ging nicht auf und nicht unter. Um uns herum war nur Grau, als fuhren wir durch den Rauch einer gewaltigen Schlacht.“ Mit ausgestreckten Arm beschrieb er einen weiten Kreis und blickte den Anwesenden dabei in die Augen. Bei Phileasson verharrte er etwas länger als bei den anderen. „Doch Furcht ist jenen fremd, die mit mir auf Plünderfahrt gehen. Mit grimmigen Trotz eiferten wir Swafnirs Mut nach. Wohin der Gottwal schwimmt, können auch seine Kinder folgen. So besiegten wir den Nebel. Zwölf Tage und mehr ruderten wir ohne Schlaf. Dann tauchte die Küste vor uns aus den Fluten. Wir wussten: Dies war das Güldenland, die Heimat unserer Ahnen!“
Raunen erhob sich und viele Blicken trafen Phileasson. Dieser lehnte sich betont lässig zurück. Euer Freund klärte euch auf: „Björn ist unser bester Drachenführer für Plünderungen, aber als Entdecker hat Phileasson eindeutig die Nase vorne. Phileasson galt bisher als einer von maximal einer handvoll Kapitänen, die Güldenlands Küsten befahren hatten und lebend zurückgekehrt waren. Wenn Beorn tatsächlich das Güldenland gefunden hatte, hat er bewiesen dass er imstande war alles zu erreichen, was auch Phileasson zustande gebracht hatte und noch mehr.“
„Die Völker unserer alten Heimat sind schwach geworden!“ rief Beorn. „Gegen die Kraft und den Mut eines Thorwalers sind sie nicht mehr als kleine Kinder! Sie gaben uns ihre Schätze und bettelten darum, dass wir wieder fahren sollten!“
Die Krieger lachten. Einer brachte Beorn einen Sack, den dieser auf dem Tisch ausleerte. Becher, Reife und Münzen roten Goldes klapperten auf die Bohlen. Jubelrufe dröhnten durch die Halla. Phileasson reckte den Hals. Er lachte spöttisch auf: „Ist es eines starken, mutigen Thorwalers würdig, Kindern ihr Spielzeug zu stehlen?“ Beorns graues Auge funkelte ihn an. „Die Güldenländer zitterten vor unserer Tapferkeit!“ Und womit habt ihr diese Tapferkeit bewiesen?“ „Ich habe mich mit ihren stärksten Krieger geschlagen!“ „Dem stärksten der Kinder?“ Vereinzelt lachte jemand. „Nach dem Kampf fürchteten sie uns, als wären sie Kinder. Sie sind ehrlichen Stahl nicht gewohnt, doch sie sind doppelt so groß wie wir. Ihre Köpfe gleichen denen von Kranichen, mit langen, spitzen Schnäbeln!“

Phileasson spang auf: „Welches Garn willst du hier spinnen, Beorn? So wahr ich mit meiner Seeadler die Küste Güldenlands hinauf und hinab gekreuzt bin – die Menschen dort sehen aus wie wir. Und du Beorn, wärst bei den fantastischen Geschichten, die du hier zum Besten gibst, besser ein Skalde geworden als ein Drachenführer, der sich seine Fahrten nur erträumt!“


Musikwechsel: Two Steps from Hell:Norwegian Pirate

In dem Schweigen, das Phileassons Rede folgte, war das Scharren von Dolchen zu hören, die langsam aus den Scheiden gezogen wurden. Ihr konntet schwer abschätzen, wie viele der Versammelten wohl zu ihm und wie viele zu Beorn halten würden. Garhelts Krieger wären wohl mehrheitlich auf Beorns Seite, denn Phileassons Provokation stand außer Frage.
„Nennst du mich einen Lügner?“ Beorn wirkte so gelassen, als habe er nur auf eine Gelegenheit zum Streit gewartet. Phileasson sah zu dem auf dem Tisch stehenden Beorn auf: „Deine Geschichte enthält weniger Wahres als die Märchen der Amme, die dich gesäugt hat!“
„Dann nenne ich dich einen toten Mann!“ Beorn bedachte ihn mit einem kalten Lächeln.“ „Komm mit mir nach draußen, und ich werde dir im Feuerschein von Ifirns Milde zeigen, wie ich meinem güldenländischen Gegner seinen Kranichkopf vor die Füße gelegt habe.“
„Darauf warte ich schon lange! Es wird Zeit, dass wir endlich….“ Lied Minute 0:55
„RUHE IN MEINER HALLA!“ donnerte Garhelt. Die Stimme der Obersten Hetfrau zeugte davon, dass sie Drachen durch Stürme befehligt hatte. Phileasson sah aus, als hätte ihm jemand ein nasses Tuch ins Gesicht geklatscht und auch Beorns überlegenes Lächeln war verschwunden. „Setzt euch!“ forderte Garhelt. „ALLE, SOFORT!“
Sie stellte sich in die Mitte der Halla, zwischen die verfeindeten Kapitäne. „Ich werde nicht dulden, dass sich meine besten Drachenführer wegen solcher Lappalien die Kehlen durchschneiden. Beorn und Phileasson, ihr zählt zu den Kapitänen, die meine Thorwaler am meisten bewundern, und zahllose Lieder berichten von euren Heldentaten, das wohl. Nun ist es an der Zeit festzustellen, welcher von euch der Größte ist. Wurde euch nicht schon in der Jugend geweissagt, dass einer von euch den Titel „König der Meere“ führen würde, so wie einst Hrolf Axtbrecher?“ Beide nickten. „Dann soll es auch so sein!“ beschied Garhelt. „Ihr sollte eine Reise antreten, die euch in die fernsten Winkel Aventuriens führen wird. Ihr werdet euch an Aufgaben beweisen, denen sich noch kein Mensch zu stellen wagte. Es wird eine Fahrt sein, wie sie nie zuvor ein Recke gewagt hat. Es wird ein Weg von Blut und Tränen sein. Ein Weg, so gefährlich, dass vielleicht keiner von euch beiden je wieder vor mich treten wird. Wer siegreich zu mir zurückkehrt, der darf sich fortan König der Meere nennen. Und kein anderer soll diesen Titel führen, solange er lebt!“
„Heuert nun wagemutige Seeleute, Glücksritter und Söldner an, denn niemand aus eurer eigenen Ottajasko soll euch auf dieser Reise zur Seite stehen. Es genügt, wenn meine beiden besten Drachenführer auf diese Fahrt des Schreckens gehen, ich will nicht auch noch Thorwals beste Ottajaskos den Gefahren dieser Reise überlassen. Rüstet die Seeadler und die Seeschlange aus, und findet euch in sechs Tagen wieder in meiner Halla ein. Dann werde ich euch die Regeln für einen Wettkampf nennen, über den selbst der Gottwal staunen wird, das wohl!“3:30
Es entbrannten sofort unzählige Diskussionen und selbst eure Freunde waren erstaunt über das Geschehene. Vor allem aber waren sie nicht gerade glücklich darüber, dass die oberste Hetfrau bestimmt hatte, dass die Ottajaskos von dieser Reise ausgeschlossen sind!


Phileasson musste sich also eine Mannschaft zusammen suchen, denn er durfte seine eigene Ottajasko nicht mit auf die Reise nehmen. Also verkündete er, dass er am nächsten Morgen damit beginnen würde, die Mannschaft für sein Schiff zusammen zu stellen. Die Helden ließen sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen und fanden sich tags darauf im Hafengebiet ein, um sich für die große Reise aufzudrängen.
Den Anfang machte (Seidls Charakter, sry hab grad den Namen vergessen und die Mitschrift nicht mit) . Er stellte seine Fähigkeit mit dem Speer unter Beweis und nachdem sein Freund dafür bürgte, dass er sich ebenso gut in der Wildnis zu Recht findet wie er selbst, war Seidl ein Teil der Mannschaft.
Auch sein Bruder machte eine gute Figur (haben wir nicht ausgespielt, da der Spieler am ersten Abend nicht anwesend war) und wurde Teil der Mannschaft.
Matz beeindruckte nicht auf allen Linien durch seine Ruderfertigkeiten, aber da sich die restlichen Bewerber teils noch ungeschickter anstellten (den Würfeln sei dank) oder sich gar nur im Kreis drehten war auch er nach ein paar kleinen Schwierigkeiten und dank des Zuspruchs seiner Freundin ein Teil der Mannschaft.
Auch ein Magier bewarb sich bei Phileasson, welcher ihn durch seine Magie sehr schnell davon überzeugen konnte, dass er ein nützliches Mitglied der Mannschaft sein konnte. Daher war auch Haraldmar von Zarensdorf nach kurzer Zeit Mitglied der Mannschaft (wurde nicht ausgespielt, da Spieler am ersten Abend nicht anwesend war).
Jürgen der Hexer zeigte seine Fähigkeit, die Wunde eines Kameraden zu heilen. Stellte er sich beim normalen Verband noch ein wenig ungeschickt an, verlief die magische Heilung geradezu hervorragend und auch der Hexer durfte mit auf die große Fahrt.
Die Hur….äh Ertls Charakter musste sich mit Foggwulfs besten Kämpfer messen und war trotz anfänglichen Gelächters am Ende siegreich im Kampf, wenn auch knapp.
Somit waren alle Charaktere an Bord und hatten nun 5 Tage Zeit um sich auf die große Fahrt vorzubereiten. Dies geschah unterschiedlich, ein paar Karten wurden abgezeichnet, die letzten Vorbereitungen wurden getroffen und dann waren die Tage auch schon recht zügig vorbei. Der Morgen jenes Tages brach an, an dem die Helden und Phileasson ihre Aufgabe erfahren sollten….


Der Aufbruch

Musik: Two Steps from Hell – Heart of Courage (Extended Version)

Kurz vor dem Morgengrauen fanden sich die beidne Mannschaften in der Hall der Obersten Hetfrau ein. 46 Recken hatte Asleif Phileasson ausgewählt, darunter ihr, die Schwester Shaya und natürlich er selbst. Unter den Augen Garhelts und Mutter Cunias, der Vorsteherin des Travia Tempels, schritt Shaya mit einer Schüssel die Reihe von Phileassons Leuten ab. Sie wuschen ihre Gesichter und ihre Ohren in dem gleichen Wasser, in das ihr Drachenführer als Erster die Hände getaucht hatte. Das verband sie für die Dauer der Reise zu einer Schiffsgemeinschaft, einer Ottajasko. Jeder würde seinen Gefährten ohne Arglist gegenübertreten, würde auf die Worte des Drachenführers hören, seine Sinne und sein Dneken in das Wohl der Gemeinschaft stellen. Lenya vollzog den gleichen Ritus bei Beorns Mannschaft.
Auch die anderen in der Stadt anwesenden Hetleute waren in die Halla gekommen und beaobachteten, wie sich die Ottajaskos einschworen. Wie Phileasson und Beorn trugen sie Prunkgewänder, während ihr und die Recken robuste Winterkleidung angelegt hatten, bereit, ihre Plätze an den Riemen einzunehmen. Keiner von euch würde zurückkehren, bevor die Reise vollendet wäre.
Als sich der letzte gewaschen hatte, stellten Lenya und Shaya die Schalen zu Füßen von Bridgera Karvsolmfara, der obersten Geweihten des Walgottes Swafnis ab. Erst dann wuschen sie sich selbst. Bridgera war mit über zwei Schritt eine außergewöhnlich große Frau. Sie hatte niemals Annehmlichkeiten gesucht, sondern sich, wie ihr Gott, den rauen Seiten des Lebens gestellt. Dreiundfünzig mal 12 Monde hatten tiefe Linien in ihr Gesicht gegerbt. Sie gaben ihr die Würde eines alten Baumes. Nun beugte sie sich vor und betrachtet das Wasser in den Schüsseln. „Euer Vorhaben kündet von Mut und Stolz Drachenführer!“ Erst als Bridgera sprach, wurde euch klar, wie still es in der Halla war. „Mögt ihr eure Kraft beweisen und Thorwal stolz machen! Swafnir wird euch beobachten. Erweist euch des Wals würdig!
Die beiden Drachenführer traten vor. Die Glutströhm-Ottajasko hatte Phileassons eisengefassten Schild neu bemalt, sodass der Seeadler, der eine Schlange in den Fängen hielt, in frischem Glanz erstrahlte. Beorn hatte neue Flügel an seinem Helm befestigt.
Garhelt richtet sich auf. In diesem Moment trug sie nicht nur den Kriegermantel der Obersten Hetleute. Sie sprach auch im Namen all ihrer Vorgänger, seit Jurga erstmals ihr Langschiff auf einen aventurischen Strand gezogen hatte.
„Nun edle Drachenführer! Vernehmt die Regeln, die für euer Duell gelten: Ihr werdet zwölf Aufgaben zu lösen haben, und euer Weg wird um das bekannte Aventurien führen, das wohl! Manchmal sogar darüber hinaus.“ Sie stand auf einem halbschritthohen Podest am Ende der Halla, sodass sie nicht nur gut sichtbar war, sondern auch auf die Drachenführer herabschaute. „Ihr dürft eure Konkurrenten behindern, aber es ist euch verboten, sie zu töten. Ihr werdet als Fürsten und als Bettler reisen. Mut und Störke allein werden zu wenig sein, um euch ans Ziel zu bringen.“ Sie hob den Blick und ließ ihn über euch und den Rest der beiden Mannschaften schweifen.
„Achtzig Wochen gebe ich euch, dieses gewaltige Abenteuer zu bestehen. Um zu bezeugen, dass ihr die Aufgaben auf eherenvolle Weise löst, wird jede Gruppe von einer Traviageweihten begleitet.“ Mutter Cunia ergriff das Wort. „Shaya und Lenya, begebt euch zu euren Gefährten. Phileasson und Beorn, ihr seid mir persönlich dafür verantwortlich, die Schwestern wohlbehalten zurück in Travias Haus zu bringen!“ „Die Geweiten wachen darüber, d-ass bei dem Rennen die Regeln der Ehre eingehalten werden“ ergänzte Garhelt. „Ihr Urteil kann am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden!“ Phileasson und Beorn nickten.


Musik: Skyrim - Dragonborn

„Eure ersten beiden Aufgaben erfahrt ihr nun, die restlichen werden euch im Verlauf der Reise enthüllt. Mutter Cunia wird sie den Geweihten zum passenden Zeitpunkt übermitteln.“ Garhelts Blick schien über die Halla hinauszugreifen. „Fahrt zunächst zur Insel der Schneeschrate und überwindet dort einen der riesenhaften zweizahnigen Kopfschwänzler! Gebt auch und fang das Tier lebend, damit es in die Ottaskin der Hetleute gebracht werde. Sobald die Bestien gefangen sind, sollt ihr Kapitäne mit wenigen Auserwählten in den äußersten Norden aufbrechen, um dort den Turm zu finden, mit dem die Welt am Himmelsgewölbe aufgehänt ist und den die Firnelfen deswegen Himmelsturm nennen. Ergründet seine Geheimnisse, bevor ihr nach Riva reist, um dort eure dritte Aufgabe zu erfahren.“ Sie sah die Drachenführer an. „Habt ihr alles verstanden, was ich gesagt habe?“ Entschlossen bestätigten Beorn und Phileasson.
Garhelt fuhr fort: „Vor der Küste der Schneeschrate wird euch ein rotes Leuchtfeuer den Weg zu zwei Knorren weisen. Die beiden Schiffe werden euch mit allem versorgen, was ihr für das ewige Eis brauchen werdet. Möge euer Ehrgeiz weiterhin in euch brennen, denn dort wird es sonst nichts geben, das euch wärmt. Und vergesst nicht, warum ihr auf diese Reise geht. Thorwal ist zu klein für zwei Drachenführer wie euch. Der Wettkampf wird euren Streit endgültig entscheiden. Nur einer kann König der Meere sein. Der Sieger wird fortan unwidersprochen der Erste unter unseren Kapitänen sein. Brech nun auf Drachenführer! Zeigt der Welt, wozu Thorwaler fähig sind und macht uns stolz.“ Phileasson und Beorn wandetn sich um. Ohne einen Blick zurück schritten sie aus der Halla. Ihr und der Rest der Mannschaft schlossen sich ihnen an.
Als ihr nach eurem Drachenführer die große Halla verlässt, wird euch auf einen Schlag die ganze Tragweite dieser Wettfahrt bewusst. Tausende Thorwaler stehen euch Spalier, von der großen Halla über die Stadt bis hinunter zum Hafen. Alle waren sie gekommen, um die Abfahrt jener mitzuerleben, die bei Erfolg unsterblich mit der Geschichte Thorwals verbunden und auf ewig in dutzenden Sagas besungen wären. Die Thorwaler schlugen ihre Waffen auf ihre Schilde, und ein ausgelassenes Lärmen, das selbst einen Gewittersturm übertönt hätte, begleitete euch auf den Weg zu den Schiffen. Ihr und der Rest der Mannschaft nehmt Platz auf den Kisten ein, wo ihr euren Proviant und eure persönliche Habe verstaut habt. Eure Riemen gleiten ins ruhige Wasser des Hafenbeckens. Der Mast war bereits aufgerichtet, aber das Segel noch gerefft. Wie auch Beorn nahm Phileasson den Platz am Heckruder ein.Die Leinen wurden eingeholt. Endlich waren die Schiffe frei. Weitere hundert Thorwaler umsäumten das Hafenbecken, als die Langboote gemächlich an Fahrt aufnahmen. Die Wettfahrt hatte begonnen, ewiger Ruhm erwartet die Sieger!

Verfasst: 21.09.2016, 19:18
von Brandur
Swafnir zum Gruße und herzlich willkommen im Forum!

Ein schöner Einstieg in die Saga, auch mit ein paar guten Anregungen aus dem ersten Roman. Gefällt mir!

Ich bin sehr gespannt, wie es bei euch weitergeht! :D

Viele Grüße und viel Spaß!
Brandur

Verfasst: 21.09.2016, 19:53
von Liskon
Danke vielmals. Und vor allem Danke für viele gute Ideen die von dir kommen, die Szene mit dem Feuer und dem Begräbnis hab ich ganz frech von dir geklaut und die kam auch gut an. :D

Danke nochmal

Verfasst: 22.10.2016, 23:05
von Gion
Schöner Einstieg, finde ich auch! Sechs Spieler ist natürlich eine ganze Menge. Ich hatte in der Saga ebenfalls sechs Spieler und bin inzwischen irgendwie ganz froh, dass es nur noch vier in der Runde sind, obwohl ich jeden Einzelnen natürlich vermisse.

Das Kennenlernen aufs Schiff zu verlegen find ich gut. Was ich inzwischen gerne mache, ist dass ich gerne zu Beginn jeder Session mindestens einem Spieler eine "provokante Frage" gebe, die für die Verfeinerung des Hintergrunds sorgt, ohne lange ins Ausformulieren oder Nachspielen geht. Möglichst ist die Frage so gestellt, dass sie schon andeutet, dass die Charaktere sich etwas länger kennen und sorgt für einen Aha-Effekt über das aktuelle Verhältnis von ihnen. Beispiel: "Was ist passiert, als dein Charakter X das erste Mal die Goldgier von Charakter Y am eigenen Leib zu spüren bekam?"; "Was weiß dein Charakter X über die Familiengeschichte von Charakter Y, das er / sie noch nicht mal selbst weiß? Warum ist das für die Wettfahrt relevant?"