[Gen Norden]&[Himmelsturm]Wissen zum Himmelsturm vorher

Diskussionen über die Questen und Hintergründe der Phileasson-Saga.
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Brandur
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[Gen Norden]&[Himmelsturm]Wissen zum Himmelsturm vorher

Beitrag von Brandur » 12.04.2014, 15:50

Swafnir zum Gruße!

Ich habe mal Aus Licht und Traum überflogen, um herauszufinden, welche Informationen über den Himmelsturm und die dortigen Geschehnisse den anderen Elfenvölkern bekannt sind. Ich finde es nämlich sehr schwer einzuschätzen, was ein (elfischer) Held schon vom Himmelsturm und Pardona wissen könnte/sollte und was nicht. Gerade im Hinblick auf das zweite Abenteuer bin ich noch zwiegespalten hinsichtlich der Frage, was für die Erkundung des Himmelsturms besser ist:
  • Je weniger die Helden wissen, desto mehr können sie entdecken.
    Je mehr die Helden wissen, desto mehr können sie wiederentdecken.
Es ist ziemlich schwer aus dieser Spielhilfe nützliche Infos zu ziehen, weil sie ja für die aktuelle Zeit, weit nach der Phileassonsaga, verfasst wurde. Ich weiß nicht, ob in der alten Elfenspielhilfe dazu etwas enthalten ist.

Trotzdem habe ich ein paar Anhaltspunkte gefunden, inwiefern die Elfen informiert sind. Ich habe aus dem speziellen Anlass, dass in meiner Spielgruppe zwei Auelfen sind, meinen Blick erstmal auch nur auf die Auelfen gerichtet. Es wäre aber sicherlich gut, auch für die anderen Elfenvölker und sogar menschliche Völker (Thorwaler, Nivesen etc.), die eventuell darüber Bescheid wissen, eine kleine Übersichtsspielhilfe zusammenzustellen.

Was die (Au-)Elfen wissen:
  • -die Ereignisse der Philisaga führen zu einem Großen Gedenken bei den Elfenvölkern, woraufhin sie sich ihrer Wurzeln klarer entsinnen als zuvor (26); außerdem wurde langsam bekannt, dass Pardona wieder zurückgekehrt war (!)
    -die meisten Elfen haben Angst vor dem Erbe der Hochelfen und dass auch sie deren Wahn verfallen könnten (27)
    -im Salasandra können Elfen auf das gesammelte Wissen der Vergangenheit zugreifen – aber bisweilen sind diese Erinnerungen mythisch verklärt, verschleiert, vielleicht sogar bewusst verdunkelt/verfälscht (37)
    -Nurti und Zerzal werden heute als nurdra und zerza, als "Naturgesetze" angesehen (39)
    -viele Infos erst nach der Wiederentdeckung von Simyala 1023BF (59)
    -die meisten Elfen stehen den Hinterlassenschaften der Hochelfen ablehnend gegenüber und halten sie für badoc (59)
    -"Der Fall der Hochelfen wurde in Liedern gefärbt und mit Propaganda versehen, um ihren Nachkommen als Ermahnung und Warnung zu dienen." (59)
    -viele Elfen würden gerne die Erinnerung an die Hochelfen tilgen, speziell in Simyala (60), um nicht erneut deren Wahn zu verfallen
    -wissen in der Regel noch über die alten Götter Bescheid, aber verehren sie nicht mehr (63)
    -alte Fehler sollen nicht wiederholt werden: manche Auelfen warnen davor, andere versuchen zu vergessen (66)
    -der Name Pardona taucht in der Kulturbeschreibung der Auelfen nicht auf (!)
    - Jeder Firnelf kennt das Lied des Emetiel, in dem vom Himmelsturm, dem Bruderkrieg, Pardonas Intrigen und der Flucht aus dem Turm erzählt wird. Das schließt offenbar nicht das Detail ein, wer Ometheon wirklich ermordet hat (72)
    -außer den Firnelfen wissen nur wenige Aventurier von den Shakagra (119)
    -elfische Lieder berichten von den Artefakten der Hochelfen (125)
Problematisch ist in dieser Hinsicht das, was zu Galandels Hintergrundgeschichte geschrieben wird, nämlich dass man in ihrer Sippe ebenfalls eine Sage vom Himmelsturm kenne. Laut Abenteuer S. 33 entwickelten sich aus den geflohenen Hochelfen nämlich nur die Firnelfen. Außerdem reisten drei Ratselfen nach Tie-Shianna, um dort vom Fall des Himmelsturms zu berichten. Dass auch die Goldregenglanzsippe aus Flüchtlingen des Himmelsturms bestehen soll, muss als Retconning sein. Dazu passt, dass Galandel in den früheren Auflagen als Firnelfe bezeichnet wird.
Darum würde ich an dieser Stelle den Hintergrund einfach anpassen: Natürlich hat Galandel in ihrer Zeit auf Yetiland Kontakt mit den dort lebenden Firnelfen gehabt und kennt daher von ihnen das Lied des Emetiel. Die Goldregenglanzsippe stammt nicht von den Flüchtlingen des Himmelsturms ab. Wie Nurtis Träne dennoch zu ihnen gelangte, ist ein Mysterium. Da aber eine der Ratselfen (vermutlich) den Edelstein aus dem Heiligtum entfernt und nach Tie-Shianna mitgenommen hat, und weil es bei der Goldregenglanzsippe hochelfische Ruinen zu finden gibt, lässt sich das als plausible Möglichkeit annehmen.

Ausgehend von dieser kurzen Betrachtung werde ich meinen Elfenspielern nur folgende Informationen zukommen lassen:
  • - die alten Lieder erzählen davon, dass die Vorfahren der Auelfen einst in Städten gelebt haben, so wie es heute die Menschen tun
    - sie verfielen dem badoc, wodurch ihr Untergang besiegelt wurde; die Hochelfen vergingen in schrecklichen Kriegen
    - die Auelfen versuchen seitdem, sich vom Wesen ihrer Vorfahren abzuwenden; manche wollen nicht einmal die Erinnerung an die Hochelfen wach halten
    - ab und zu tauchen Hinterlassenschaften der Hochelfen auf (Waffen, Kunstgegenstände, Artefakte etc.); dies führt meist zu Disharmonie in der betroffenen Sippe
Man könnte die Informationen an TaP*-Schwellen bei Sagen/Legenden, Götter/Kulte und Geschichtswissen-Proben koppeln.

Ich würde mich über Mitarbeit/Anmerkungen freuen. Das Ganze hier ist erstmal noch work in progress, aber vielleicht lässt sich später eine Spielhilfe daraus machen.

Bis dahin viele Grüße! :)

Gion
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Beitrag von Gion » 12.04.2014, 22:19

Super, Brandur, das ist ja schon seit Ewigkeiten auf der To Do Liste etlicher Spielleiter so eine Übersicht zu machen.

Mir gefallen insbespondere übrigens die beiden Prämissen von dir: Je weniger man weiß, desto mehr zu entdecken und je mehr man weiß, desto mehr wiederzuentdecken.

Daran anknüpfend würde ich sagen: die Aufstellung des Kenntnis-Standes erlaubt vielerlei Schlüsse wie viel ein Spieler-Elf weiß. Das erlaubt die Stärke der Prämissen an den Spielstil und die Lust der Elfen-Spieler anzupassen. Von Proben-Ergebnissen würde ich das weniger abhängig machen.

Sind die Spieler Aventurien-Fans und -Kenner und wissen eh schon das Pardona eine der Oberschurkinnen ist? Spricht für mich für wiederentdecken auch In Character.

Lernen die Spieler Aventurien gerade erst kennen? Dann besser Peu a peu an die Geschehnisse vor 5000 Jahren heranführen.

So war es bei mir. Ich hatte aus dem Grund auch Elfen explizit als SCs ausgeschlossen und sogar verlangt, dass die Helden alle aus Westaventurien kommen und bisher wenig bis gar nicht gereist waren, so dass nirgends ein Kenn-ich-weiß-ich-warichschon auftritt.

Auch jetzt noch würde ich einen Elfen ausschließen als SC aber aus anderem Grund: ein heutiger Elf würde sich wahrscheinlich weniger für die badocen Hochelfen und ihr Schicksal interessieren als ein Mensch oder Zwerg.

Die Erklärung für Galandels Hintergrund finde ich sehr gut. So wird es gewesen sein. Dass es einige wenige der Elfen auch noch Süden verschlgen hat, hielte ich zwar für ok, aber ich finde, Nurtis Träne hätte tatsächlich nochmal ein eigenes Mysterium verdient. Vielleicht eines, das mal von Helden in den Dunklen Zeiten aufgegriffen oder voran getrieben wird / wurde - das wäre doch was.

Allgemein halte ich es übrigens für fragwürdig, dass es keinen Versuch mehr gegeben haben soll zum Himmelsturm vorzudringen nach dessen Fall. Es vergehen doch noch zig Jahrhunderte bis zum Untergang Tie'Shiannas. Da wird es wohl noch mal eine Gruppe von Elfen gegeben haben da oben vorbeizuschauen?

omijan
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Beitrag von omijan » 22.04.2014, 11:38

Hallo zusammen!
Ich bin hier ganz neu und lese mich auch gerade erst in die Saga ein - Habe mir gestern aber lustigerweise genau dieselbe Frage gestellt: Welche Vorkenntnisse über das Geschehene bringt meine Gruppe (und der Waldelf) mit...
Von meinem ersten Gefühl her wird es sehr schwierig werden sich die Geschichte aus den Entdeckungen im Himmelsturm abzuleiten!
Ein Beispiel: Der Riesen-Eissegler Ometheons wird entdeckt und ist ja auch öfters auf Gemälden (Eisgrab...) zu sehen - Aber wie soll man denn darauf kommen, dass Ometheon das Ding gebaut hat um seine Götllichkeit zu beweisen???

Wie gesagt ich lese es gerade zum ersten Mal und vielleicht habe ich etwas überlesen... Lasse mich gerne mit guten Tips etc. unterstützen!

Brandur
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Beitrag von Brandur » 23.04.2014, 00:00

Hallo omijan,

gute Frage! Die Informationen aus dem langen Geschichtstext am Anfang des zweiten Abenteuers werden die Helden in dem Umfang wohl kaum herausfinden können, zumindest nicht auf dem vorgesehenen Weg. Die Erkundung des Himmelsturms läuft ja Gefahr, bloß ein "Museumsbesuch" zu sein. Die Paläste sind leergeräumt, es liegen vermutlich keine expositorischen Tagebücher herum ... es dürfte also schwer werden, allzu viel herauszufinden.

Es gibt ein paar Möglichkeiten, den Spielern/Helden die Geschichte des Himmelsturms in großem Umfang zugänglich zu machen.
- Gustavs Idee: Die Helden erleben in Rückblenden Teile der Geschichte selbst, indem sie in die Gestalt von Elfen schlüpfen. Jeder Held bekommt also einen hochelfischen Helden und kann mit ihm einzelne Szenen, z.B. aus der Anfangszeit des Turmes (Gespräch zwischen Ometheon und seinem Bruder/Pardona), Hochzeit (Ometheons Rennen) und dem Niedergang (Sturm auf den Ratssaal und Massaker), miterleben. Das werde ich in meiner Runde auf jeden Fall anwenden, möglichst mit einem häufig wechselnden Übergang zwischen der realen Welt des verlassenen Himmelsturms und der Vergangenheit, in der noch alles in voller Blüte stand. Dazu bietet sich Stephen Kings Roman "Es" als Inspirationslektüre an, weil er da genau diese Erzähltechnik benutzt. Der ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mir damals sehr gut gefallen.

- Falls Du Helden hast, die über sehr hohe Intuition oder passende Nachteile (z.B. Medium verfügen, kannst Du ihnen Visionen geben, die ebenfalls Informationen überliefern. Eine Heldin in meiner Gruppe hat Medium - ich werde sie dazu benutzen, um beispielsweise kurze Schriftstücke oder Gesprächsfetzen zu überliefern (und um einmal die Gruppe anzugreifen :) ).

- Träume wären ebenfalls noch eine Möglichkeit, als Variante des oben genannten. Der Einfluss der Pforte des Grauens im Keller des Himmelsturms, verbunden mit der extrem hohen Konzentration von astraler Macht in dem Gebäude, sollte hier intensive Effekte erzielen können.

- Gerade in Bezug auf Ometheon kann man eine Menge Informationen in seinen Dokumenten finden, in die er bei seiner Ermordung vertieft war. Es handelt sich laut Abenteuer um eine wissenschaftliche Abhandlung und gleichzeitig seine Verteidigungsrede. Da könnte er auf den Eissegler verweisen und das Konzept seiner Theorie erklären.

Trotzdem sollte man den Helden keineswegs einen vollständigen Überblick über die Geschichte geben. Die Helden müssen nicht alles wissen. Es ist mMn viel realistischer und spannender, wenn es immer noch ein paar Lücken in der Geschichte gibt, die die Spieler/Helden dann selbst füllen.

Viele Grüße und willkommen im Forum! :)
Brandur

omijan
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Beitrag von omijan » 23.04.2014, 09:07

Ein herzliches Dankeschön für die schnelle und hilfreiche Antwort!
Die Ideen finde ich richtig gut und ich bin gestern hier beim Stöbern im Forum auch noch auf allerhand andere tolle Sachen gestoßen... Meine Herren gebt ihr euch Mühe hier - Das verpflichtet mich dazu meiner Gruppe auch eine tolle Kampagne zu liefern!

Das Visionieren bzw. Träumen find ich ne tolle Idee, da kann man dann einfach spontan schauen, wieviel Hilfestellung man noch gibt.
Wann fängst Du denn mit Deiner Gruppe die Kampagne an?

Brandur
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Beitrag von Brandur » 23.04.2014, 09:24

Ich habe schon angefangen, das erste Kapitel ist bereits abgeschlossen (Spielbericht gibts hier).

Momentan pausieren wir ein wenig, bevor es dann mit dem zweiten Kapitel weitergeht.

Schattenkatze
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Re: [Gen Norden]&[Himmelsturm]Wissen zum Himmelsturm vorher

Beitrag von Schattenkatze » 19.08.2021, 21:30

Die Legende vom Himmelsturm zu kennen, heißt ja nicht, dass die Goldregenglanz-Sippe von den Flüchtlingen abstammt. Die Neuüberarbeitung sagt allerdings, dass einige der Flüchtlinge sich am Bosquir niedergelassen haben und daher die Geschichte der Goldregenglanz-Sippe bekannt/überliefert wurde.
Ist in der Tat ein wenig unglücklich, da es so viele Überlebende aus dem Turm und nach der Schlacht eigentlich nicht geben konnte, dass von denen noch mal einige soweit nach Süden kamen.
Persönlich könnte ja das reichen, was die drei Ratselfen erzählt haben, um Legenden-Grundlage geliefert zu haben durch dann später Flüchtlinge von Tie'Shianna.

Ergänzend zum Lied des Emetiel aus ALuT: Die Überlieferung enthält ebenfalls die Setzung, dass es die Ratselfen waren, die aus eigener, gemeinsamer Kraft (und nicht etwa dank irgendwelcher Götter) die Flucht aus dem Turm durch eine Lichtbrücke ermöglichten.
Der Turm ist laut Lied des Emetiel eine kristallene Säule, die von den Vorfahren errichtet wurde.

Die Firnelfen wissen (warum auch immer), dass Pardona in dem Turm sitzt und alles Böse für die Firnelfen daher von dort kommt und von ihr ausgeschickt wird.

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