Re: "Team Kooosch" Spielrundenblog - Folgt dem Drachenhals!
Verfasst: 27.04.2024, 09:45
Inseln im Nebel, Insel Shaltyr, vermutlich um den 19. Rahja des Jahres 1008 nach Bosparans Fall
Aus dem Reisebericht Thorgrimm Faenwulfsons, Adeptus Maior der Akademie der vereinten Künste von Schwert und Zauberstab - Kaiserlich Garethisches Lehrinstitut der angewandten kombattiven Magie, vom Schwert und Stabe zu Gareth (vormals Beilunk), der Herrin Rondra und der Herrin Hesinde zum Wohlgefallen und Träger des Pentagramms in Mindorit:
Die Kriegsgeschehnisse der letzten Nacht und des letzten Tages schwangen noch schwer in mir. Bei allen Niederhöllen und ihren Dämonen darin, wer war nur auf die Idee dieses Alveranskommandos gekommen, der Belagerung der letzten großen Elfenstadt beiwohnen zu wollen? Zumal wir ja auch wussten, wie die Belagerungen ausgehen sollte. Und doch entschied sich die Ottajasko dazu, da wir uns sicher waren, dass die Geschichte von Ti Shiana uns neue Erkenntnisse zu Shayas Prophezeiung liefern sollten.
Wir zogen also von der Küste ins Landesinnere. Die Vegetation nahm zu und schon bald fanden wir uns in einem Dschungel wieder, deren Fauna uns gänzlich unbekannt war. Ebenso schien es hier keine Tiere zu geben, denn Yeto fand nicht einmal Spuren von etwas jagbarem. Irgendwann stießen wir auf eine Lichtung, die voll war, mit zerstückelten Leichen von Elfen und Echsen. Hier musste eines der ersten Scharmützel stattgefunden haben. Während wir da standen und zusahen, wie die Leichen allmählich durchsichtig wurden und zu verschwinden begannen, stieg Yeto ein metallischer Geruch in die Nase. Auch Asleif musste es gerochen haben. Die Beiden rannten los und treiben uns an, es ihnen gleich zu tun. Wir hatten es gerade ein paar Meter in den Dschungel geschafft, als die Lichtung von etlichen Echsen, Achaz und Krakoniern überrannt wurde. Zu allem Überfluss verfolgte und das Echsengezücht oder rannte zumindest in dieselbe Richtung. Kurzerhand warfen wir uns in die Büsche. Sie hatten uns wohl noch nicht gesehen. Doch Burian der Unglückliche, wurde von einer Waffe gestriffen und Anastasia brachte sogar eine Echse zu Fall, indem sie das Untier über sie stolperte. Yeto reagierte am schnellsten und trieb dem Gestraucheltem sein Schwert in den Rücken. Jedoch waren auch die anderen Echsen auf uns aufmerksam geworden. Der Foggwulf befahl einen Schildwall. Raluf, Ohm und Eigor folgten dem Ruf umgehend und auch Faelanthir und Lynissen verbargen sich dahinter. In Ermangelung eines Schildes platzierte ich mich dahinter. Während ich einen Blitz-dich-find zauberte, sah ich, wie Anastasia einen guten Hieb austeilte, Madajin mit seinem Hass auf die Echsen voll in seinem Element aufging und Burian mit seinem Rabenschnabel einen Unterarm zertrümmerte. Raluf und Eigor teilten aus dem Wall noch aus und im nu lagen die geblendeten Echsen zu unseren Füßen. Doch schon waren neue Schergen aus Richtung der Lichtung im Anmarsch. Asleif drehte den Schildwall in ihre Richtung, als wir Pferdehufe trommeln hörten. Die Echsen hatten uns noch nicht erreicht, als berittene Elfen aus dem Dickicht brachen und kurzen Prozess mit den anstürmenden Echsen machten. Ehe wir uns versahen, waren auch wir eingekesselt und unzählige Speere waren auf uns gerichtet. Wir versuchten uns zu erklären und sie sahen auch die erschlagenen Echsen, doch wirklich entspannten sie sich erst, als sie Faelanthir in unseren Reihen sahen. Sie faselten etwas von einer Ähnlichkeit mit Adernath, was keinen Sinn für mich ergab. Irgendetwas sagte mir jedoch, dass sie uns ohne den Meerelf nicht nach Tie'Shianna mitgenommen hätten. So kamen Sie unserem Wunsch nach und stellten uns Pferde zur Verfügung. Manche dieser stolze Tiere trugen die Leichen ihrer früheren Reiter und Lariel, der Anführer des Reitertrupps, machte es zur Bedingung, dass wir die Leichen mit uns nahmen. Auf dem Ritt nach Tie'Shianna erklärte uns Faelanthir noch, dass dieser Lariel einer der größten Kriegshelden war und zudem ein Gefährte Fenvariens, was unsere Ohren beinahe spitz werden hätte lassen. Mochte er der Gefährte aus der Prophezeiung sein? Oder würde er uns wirklich zu Fenvarien führen?
Die Dschungelfauna nahm langsam ab und ging in eine Steppenlandschaft über. Wir ritten auf ein Plateu zu und darauf stand sie, Tie'Shianna, die gleißende Stadt. Schon von weitem übertraf sie an Schönheit alles, was wir bisher gesehen hatten.
Eskortiert von den elfischen Reitern durchquerten wir das vollständige Löwentor. Im Gegensatz zur Stadt in der Khom war keine Bresche neben dem Tor und das Tor selbst war vollkommen intakt und äußerst beeindruckend. Die dicken Mauern der Stadt hätten sogar den alten Greifax staunen lassen. Je weiter wir in die Stadt ritten, desto prunkvoller wurden die Gebäude, auch wenn einige von uns den Eindruck hatten, dass irgendetwas fehlte.
Wir hielten an einem großen Palast, vor dem einige Elfen in stattlichen Rüstungen standen. Lariel stieg ab und grüßte als erstes einen Elf mit silbrigen Haaren. Mit weit aufgerissenen Augen erkannte Yeto Selflanatil, die Elfenklinge, an seiner Hüfte. Das musste Fenvarien sein. Doch der König würdigte uns kaum eines Blickes. Dann drehte er sich um und wollte schon gehen, als ich ihm noch hinterherrief. Er drehte sich nochmal zu uns um, machte eine abfällige Geste und verschwand. Wir waren unserem Ziel, einer Audienz, so nah gewesen. Hoffentlich konnten wir seine Meinung von uns zum guten wenden und würden später noch einmal eine Audienz erhalten.
Oisin, der Zauberbarde und ehemaliger efährte von Niam Goldhaar, wurde uns noch vorgestellt, doch unser Interesse galt zunächst dem Nurti-Tempel. Auf unserem Ritt nach Ti Shiana hatten wir viel vom boronischen Pendant, dem Totenritus und der Möglichkeit der Wiederbelebung gehört. So war es wenig verwunderlich, dass diesem Ort unser erstes hesindisches Interesse galt. In den Straßen sahen wir immer wieder kleinere Haufen toter Elfen, Opfer von Scharmützeln, die auf ihre Einbalsamierung warteten. Wie einst in der Khom erkannten wir den Tempel an der Statue mit den wechselnden Frauengesichtern. Die Statue hatte also die Zerstörung überstanden. Wir betraten den Tempel und fanden uns auf einer satten grünen Wiese wieder, auf der einige Verletzte und Lädierte Elfen lagen. Dieser Tempel glich mehr einem Lazarett, in dem herrlicher Gesang wiederhallte. Schnell war die Quelle dieses magischen und lieblichen Gesanges ausgemacht. Niamh Goldhaar war sein Ursprung und wir erkannten sie sofort wieder. Im Vergleich zur realen Niam, die wir getroffen hatten, wirkte diese noch etwas schöner und aber auch sterblicher (passender wäre ungöttlicher, aber ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben sollte). Jedenfalls das schönste Wesen, dass jeder von uns je gesehen hatte. Ich kniete mich ins Gras und grübelte über das Wiederbelebungsritual, während Yeto mit Niam sprach. Warum musste der Narr nur jetzt mit ihr sprechen? So fehlte in dem wundervollen Gesang die schönste Stimme (und irgendwie auch die Kraft). Nandus schenk mir Hirn verdammt, mit den Ausführungen Niams ergab das alles plötzlich so etwas wie einen Sinn. Während Burian und Anastasia an ihrem Glauben zu zweifeln begannen und Madajin jubilierte zwecks der Wiedergeburt, sinnierte ich:
Die Elfen also balsamierten ihre Toten ein und sandten sie zu den Inseln im Nebel. Dort, auf der Insel der Stadt Gwandual, lebte die Priesterin Camlan. Dort stand auch der Kessel der Wiedergeburt. Camlan konnte ein Ritual durchführen, der das Licht oder auch die Seele der Elfen, mit Hilfe des Kessels, wieder mit ihrem Körper vereinte. Camlan hatte bei diesem Ritual Helfer, die vielleicht auch heute noch wissen konnten, wie dieses Ritual funktionierte. Laut Shayas Prophezeiung mussten wir ja einen königlichen Gefährten wiederbeleben. Es war also möglich, allerdings wurde außerhalb dieser Legende der Kessel geraubt, Ritualskenner hatten wir auch noch keine getroffen, auch wenn es hieß, dass der Pferdeclan hier weiterhelfen konnte, und den königlichen Gefährten hatten wir auch noch nicht gefunden. Lariel der Wind in den Ästen hatten wir außerhalb der Geschichte schon getroffen, doch er war ein Geist und sein Ego in Ti Shiana wollte auch nicht wiederbelebt werden. Adernaths Verbleib hofften wir, in dieser Legende noch herauszufinden. Doch warum betonten diese Elfen immer wieder die Ähnlichkeit zwischen Faelanthir und Adernath. Mochte es sein, dass Faelanthir sogar Adernath war? Niam bestätigte Yeto und Anastasia durch aus, dass es bei dem Ritual durchaus etwas schief gehen konnte und auch nicht jeder Elf die Wiedervereinigung mit ihrem Licht bei vollem Verstand überstand. Immerhin brachen in dem Bruchteil einer Sekunde sämtliche Erinnerungen aus früheren Leben über den Geist herein. Madajin feierte erneut, als er diese Tatsache erfuhr.
Ehe wir noch weitere Fragen stellen konnten, begannen die Personen und auch der Tempel zu verschwinden. Im nu fanden wir uns auf freier Fläche wieder. Ti Shiana war verschwunden, nur um kurze Zeit später erneut zu materialisieren. Wir hatten zu tun, dass nicht eine Mauer oder ähnliches in uns Wirklichkeit wurde. Dann standen wir in einem halb zerstörten Tempel. Von draußen drang Kriegslärm und Feuerschein herein. Aus Angst, der Tempel könnte einstürzen, eilten wir nach draußen. Es war Nacht, überall brannte es und neben Raluf und Ohm schlug ein Gesteinsbrocken ein. Der Foggwulf befahl uns zum Rosentempel. Burian bestätigte, war er doch einer der wenigen Orte, die die Belagerung überstanden hatten. Immerhin war er auch in der Khom noch vollständig intakt. Ich zauberte einen Guardianum und dann nahmen wir die Beine in die Hand. Wenige flüchtige Blicke wandten wir von unserem Weg ab und wenn, dann sahen wir nur Tod und Zerstörung. Einige Elfenbauten fielen dem Katapultbeschuss zum Opfer. Merkwürdige Insektenwesen schwirrten durch die Luft. Einige Elfen durchschnitten auf Greifen die Lüfte. Dann sah ich ihn. Das Ziel der Greifenreiter war ein Purpurwurm. Das widerliche Drachengetier segelte feuerspuckend über die Stadt. Unsere Schritte wurden noch etwas schneller, als der Rosentempel in Sichtweite kam.
Wir sahen bereits die Teleportationsrosen, als vor uns eines dieser Insekten vom Himmel krachte. Offensichtlich war es schwer angeschlagen, doch es kroch in unseren Weg. Praktisch im Vorbeirennen gaben ihm Yeto und Raluf noch den Rest. Dann hatten wir die Rosen erreicht und fanden uns im Tempel wieder. Wir beobachteten die Schlacht von hier aus unter dem Schutz des Tempels, wie die Greifenreiter unter zahlreichen Verlusten den Drachen niederrangen. Burian der Verrückte, beschloss ein Bad im Inneren des Tempels zu nehmen, in der Hoffnung wohl, Orima nochmal zu begegnen, doch vergeblich. Nach etwa zwei Stundengläsern begann der Tempel zu verschwinden. Schnell eilten wir zu den Rosen, die uns sicher nach unten brachten, ehe der tempel und Ti Shiana erneut verschwunden war.
Als die Stadt erneut auftauchte, eilten wir nach Süden, in der Hoffnung, dort einen Ausweg aus der belagerten Stadt zu finden. Nachdem uns die Torwachen ausreichend verhöhnt hatten, erklommen Yeto und ich die Stadtmauer und sahen mit eigenen Augen, was die Elfen gemeint hatten. Heerscharen soweit das Auge reichte. Dann erklang ein Horn. Belagerungstürme setzten sich in Bewegung, Elfen stürmten herbei und besetzten die Mauer. Oger und Trolle schoben die Türme heran. Dahinter schwangen sich die unterschiedlichsten Echsenwesen in die Luft. Menschen und Achaz setzen sich in Bewegung. Ich schrie Befehle in Richtung der Elfen. Jedoch schnitt mir ein ohrenbetäubender Schrei die Stimme ab. Dann sah ich Ihn. Den Dämon, der in unserer Welt immer noch angepfählt in Ti Shiana lag. Kazak, der Heerführer des Namenlosen war gekommen, um selbst in die Schlacht einzugreifen.
Aus dem Reisebericht Thorgrimm Faenwulfsons, Adeptus Maior der Akademie der vereinten Künste von Schwert und Zauberstab - Kaiserlich Garethisches Lehrinstitut der angewandten kombattiven Magie, vom Schwert und Stabe zu Gareth (vormals Beilunk), der Herrin Rondra und der Herrin Hesinde zum Wohlgefallen und Träger des Pentagramms in Mindorit:
Die Kriegsgeschehnisse der letzten Nacht und des letzten Tages schwangen noch schwer in mir. Bei allen Niederhöllen und ihren Dämonen darin, wer war nur auf die Idee dieses Alveranskommandos gekommen, der Belagerung der letzten großen Elfenstadt beiwohnen zu wollen? Zumal wir ja auch wussten, wie die Belagerungen ausgehen sollte. Und doch entschied sich die Ottajasko dazu, da wir uns sicher waren, dass die Geschichte von Ti Shiana uns neue Erkenntnisse zu Shayas Prophezeiung liefern sollten.
Wir zogen also von der Küste ins Landesinnere. Die Vegetation nahm zu und schon bald fanden wir uns in einem Dschungel wieder, deren Fauna uns gänzlich unbekannt war. Ebenso schien es hier keine Tiere zu geben, denn Yeto fand nicht einmal Spuren von etwas jagbarem. Irgendwann stießen wir auf eine Lichtung, die voll war, mit zerstückelten Leichen von Elfen und Echsen. Hier musste eines der ersten Scharmützel stattgefunden haben. Während wir da standen und zusahen, wie die Leichen allmählich durchsichtig wurden und zu verschwinden begannen, stieg Yeto ein metallischer Geruch in die Nase. Auch Asleif musste es gerochen haben. Die Beiden rannten los und treiben uns an, es ihnen gleich zu tun. Wir hatten es gerade ein paar Meter in den Dschungel geschafft, als die Lichtung von etlichen Echsen, Achaz und Krakoniern überrannt wurde. Zu allem Überfluss verfolgte und das Echsengezücht oder rannte zumindest in dieselbe Richtung. Kurzerhand warfen wir uns in die Büsche. Sie hatten uns wohl noch nicht gesehen. Doch Burian der Unglückliche, wurde von einer Waffe gestriffen und Anastasia brachte sogar eine Echse zu Fall, indem sie das Untier über sie stolperte. Yeto reagierte am schnellsten und trieb dem Gestraucheltem sein Schwert in den Rücken. Jedoch waren auch die anderen Echsen auf uns aufmerksam geworden. Der Foggwulf befahl einen Schildwall. Raluf, Ohm und Eigor folgten dem Ruf umgehend und auch Faelanthir und Lynissen verbargen sich dahinter. In Ermangelung eines Schildes platzierte ich mich dahinter. Während ich einen Blitz-dich-find zauberte, sah ich, wie Anastasia einen guten Hieb austeilte, Madajin mit seinem Hass auf die Echsen voll in seinem Element aufging und Burian mit seinem Rabenschnabel einen Unterarm zertrümmerte. Raluf und Eigor teilten aus dem Wall noch aus und im nu lagen die geblendeten Echsen zu unseren Füßen. Doch schon waren neue Schergen aus Richtung der Lichtung im Anmarsch. Asleif drehte den Schildwall in ihre Richtung, als wir Pferdehufe trommeln hörten. Die Echsen hatten uns noch nicht erreicht, als berittene Elfen aus dem Dickicht brachen und kurzen Prozess mit den anstürmenden Echsen machten. Ehe wir uns versahen, waren auch wir eingekesselt und unzählige Speere waren auf uns gerichtet. Wir versuchten uns zu erklären und sie sahen auch die erschlagenen Echsen, doch wirklich entspannten sie sich erst, als sie Faelanthir in unseren Reihen sahen. Sie faselten etwas von einer Ähnlichkeit mit Adernath, was keinen Sinn für mich ergab. Irgendetwas sagte mir jedoch, dass sie uns ohne den Meerelf nicht nach Tie'Shianna mitgenommen hätten. So kamen Sie unserem Wunsch nach und stellten uns Pferde zur Verfügung. Manche dieser stolze Tiere trugen die Leichen ihrer früheren Reiter und Lariel, der Anführer des Reitertrupps, machte es zur Bedingung, dass wir die Leichen mit uns nahmen. Auf dem Ritt nach Tie'Shianna erklärte uns Faelanthir noch, dass dieser Lariel einer der größten Kriegshelden war und zudem ein Gefährte Fenvariens, was unsere Ohren beinahe spitz werden hätte lassen. Mochte er der Gefährte aus der Prophezeiung sein? Oder würde er uns wirklich zu Fenvarien führen?
Die Dschungelfauna nahm langsam ab und ging in eine Steppenlandschaft über. Wir ritten auf ein Plateu zu und darauf stand sie, Tie'Shianna, die gleißende Stadt. Schon von weitem übertraf sie an Schönheit alles, was wir bisher gesehen hatten.
Eskortiert von den elfischen Reitern durchquerten wir das vollständige Löwentor. Im Gegensatz zur Stadt in der Khom war keine Bresche neben dem Tor und das Tor selbst war vollkommen intakt und äußerst beeindruckend. Die dicken Mauern der Stadt hätten sogar den alten Greifax staunen lassen. Je weiter wir in die Stadt ritten, desto prunkvoller wurden die Gebäude, auch wenn einige von uns den Eindruck hatten, dass irgendetwas fehlte.
Wir hielten an einem großen Palast, vor dem einige Elfen in stattlichen Rüstungen standen. Lariel stieg ab und grüßte als erstes einen Elf mit silbrigen Haaren. Mit weit aufgerissenen Augen erkannte Yeto Selflanatil, die Elfenklinge, an seiner Hüfte. Das musste Fenvarien sein. Doch der König würdigte uns kaum eines Blickes. Dann drehte er sich um und wollte schon gehen, als ich ihm noch hinterherrief. Er drehte sich nochmal zu uns um, machte eine abfällige Geste und verschwand. Wir waren unserem Ziel, einer Audienz, so nah gewesen. Hoffentlich konnten wir seine Meinung von uns zum guten wenden und würden später noch einmal eine Audienz erhalten.
Oisin, der Zauberbarde und ehemaliger efährte von Niam Goldhaar, wurde uns noch vorgestellt, doch unser Interesse galt zunächst dem Nurti-Tempel. Auf unserem Ritt nach Ti Shiana hatten wir viel vom boronischen Pendant, dem Totenritus und der Möglichkeit der Wiederbelebung gehört. So war es wenig verwunderlich, dass diesem Ort unser erstes hesindisches Interesse galt. In den Straßen sahen wir immer wieder kleinere Haufen toter Elfen, Opfer von Scharmützeln, die auf ihre Einbalsamierung warteten. Wie einst in der Khom erkannten wir den Tempel an der Statue mit den wechselnden Frauengesichtern. Die Statue hatte also die Zerstörung überstanden. Wir betraten den Tempel und fanden uns auf einer satten grünen Wiese wieder, auf der einige Verletzte und Lädierte Elfen lagen. Dieser Tempel glich mehr einem Lazarett, in dem herrlicher Gesang wiederhallte. Schnell war die Quelle dieses magischen und lieblichen Gesanges ausgemacht. Niamh Goldhaar war sein Ursprung und wir erkannten sie sofort wieder. Im Vergleich zur realen Niam, die wir getroffen hatten, wirkte diese noch etwas schöner und aber auch sterblicher (passender wäre ungöttlicher, aber ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben sollte). Jedenfalls das schönste Wesen, dass jeder von uns je gesehen hatte. Ich kniete mich ins Gras und grübelte über das Wiederbelebungsritual, während Yeto mit Niam sprach. Warum musste der Narr nur jetzt mit ihr sprechen? So fehlte in dem wundervollen Gesang die schönste Stimme (und irgendwie auch die Kraft). Nandus schenk mir Hirn verdammt, mit den Ausführungen Niams ergab das alles plötzlich so etwas wie einen Sinn. Während Burian und Anastasia an ihrem Glauben zu zweifeln begannen und Madajin jubilierte zwecks der Wiedergeburt, sinnierte ich:
Die Elfen also balsamierten ihre Toten ein und sandten sie zu den Inseln im Nebel. Dort, auf der Insel der Stadt Gwandual, lebte die Priesterin Camlan. Dort stand auch der Kessel der Wiedergeburt. Camlan konnte ein Ritual durchführen, der das Licht oder auch die Seele der Elfen, mit Hilfe des Kessels, wieder mit ihrem Körper vereinte. Camlan hatte bei diesem Ritual Helfer, die vielleicht auch heute noch wissen konnten, wie dieses Ritual funktionierte. Laut Shayas Prophezeiung mussten wir ja einen königlichen Gefährten wiederbeleben. Es war also möglich, allerdings wurde außerhalb dieser Legende der Kessel geraubt, Ritualskenner hatten wir auch noch keine getroffen, auch wenn es hieß, dass der Pferdeclan hier weiterhelfen konnte, und den königlichen Gefährten hatten wir auch noch nicht gefunden. Lariel der Wind in den Ästen hatten wir außerhalb der Geschichte schon getroffen, doch er war ein Geist und sein Ego in Ti Shiana wollte auch nicht wiederbelebt werden. Adernaths Verbleib hofften wir, in dieser Legende noch herauszufinden. Doch warum betonten diese Elfen immer wieder die Ähnlichkeit zwischen Faelanthir und Adernath. Mochte es sein, dass Faelanthir sogar Adernath war? Niam bestätigte Yeto und Anastasia durch aus, dass es bei dem Ritual durchaus etwas schief gehen konnte und auch nicht jeder Elf die Wiedervereinigung mit ihrem Licht bei vollem Verstand überstand. Immerhin brachen in dem Bruchteil einer Sekunde sämtliche Erinnerungen aus früheren Leben über den Geist herein. Madajin feierte erneut, als er diese Tatsache erfuhr.
Ehe wir noch weitere Fragen stellen konnten, begannen die Personen und auch der Tempel zu verschwinden. Im nu fanden wir uns auf freier Fläche wieder. Ti Shiana war verschwunden, nur um kurze Zeit später erneut zu materialisieren. Wir hatten zu tun, dass nicht eine Mauer oder ähnliches in uns Wirklichkeit wurde. Dann standen wir in einem halb zerstörten Tempel. Von draußen drang Kriegslärm und Feuerschein herein. Aus Angst, der Tempel könnte einstürzen, eilten wir nach draußen. Es war Nacht, überall brannte es und neben Raluf und Ohm schlug ein Gesteinsbrocken ein. Der Foggwulf befahl uns zum Rosentempel. Burian bestätigte, war er doch einer der wenigen Orte, die die Belagerung überstanden hatten. Immerhin war er auch in der Khom noch vollständig intakt. Ich zauberte einen Guardianum und dann nahmen wir die Beine in die Hand. Wenige flüchtige Blicke wandten wir von unserem Weg ab und wenn, dann sahen wir nur Tod und Zerstörung. Einige Elfenbauten fielen dem Katapultbeschuss zum Opfer. Merkwürdige Insektenwesen schwirrten durch die Luft. Einige Elfen durchschnitten auf Greifen die Lüfte. Dann sah ich ihn. Das Ziel der Greifenreiter war ein Purpurwurm. Das widerliche Drachengetier segelte feuerspuckend über die Stadt. Unsere Schritte wurden noch etwas schneller, als der Rosentempel in Sichtweite kam.
Wir sahen bereits die Teleportationsrosen, als vor uns eines dieser Insekten vom Himmel krachte. Offensichtlich war es schwer angeschlagen, doch es kroch in unseren Weg. Praktisch im Vorbeirennen gaben ihm Yeto und Raluf noch den Rest. Dann hatten wir die Rosen erreicht und fanden uns im Tempel wieder. Wir beobachteten die Schlacht von hier aus unter dem Schutz des Tempels, wie die Greifenreiter unter zahlreichen Verlusten den Drachen niederrangen. Burian der Verrückte, beschloss ein Bad im Inneren des Tempels zu nehmen, in der Hoffnung wohl, Orima nochmal zu begegnen, doch vergeblich. Nach etwa zwei Stundengläsern begann der Tempel zu verschwinden. Schnell eilten wir zu den Rosen, die uns sicher nach unten brachten, ehe der tempel und Ti Shiana erneut verschwunden war.
Als die Stadt erneut auftauchte, eilten wir nach Süden, in der Hoffnung, dort einen Ausweg aus der belagerten Stadt zu finden. Nachdem uns die Torwachen ausreichend verhöhnt hatten, erklommen Yeto und ich die Stadtmauer und sahen mit eigenen Augen, was die Elfen gemeint hatten. Heerscharen soweit das Auge reichte. Dann erklang ein Horn. Belagerungstürme setzten sich in Bewegung, Elfen stürmten herbei und besetzten die Mauer. Oger und Trolle schoben die Türme heran. Dahinter schwangen sich die unterschiedlichsten Echsenwesen in die Luft. Menschen und Achaz setzen sich in Bewegung. Ich schrie Befehle in Richtung der Elfen. Jedoch schnitt mir ein ohrenbetäubender Schrei die Stimme ab. Dann sah ich Ihn. Den Dämon, der in unserer Welt immer noch angepfählt in Ti Shiana lag. Kazak, der Heerführer des Namenlosen war gekommen, um selbst in die Schlacht einzugreifen.