20. Session: Die Sala der Zaubersänger
Verfasst: 09.12.2021, 15:11
Letztes Wochenende hatten wir eine zwar kurze, aber sehr effiziente und spaßige Session – höchstwahrscheinlich die letzte vor dem großen Finale, man glaubt es kaum! Da wir ein klares Zeitlimit hatten und ich das nächste Mal ohne viel Vorgeplänkel gleich ins Finale starten möchte, habe ich das Pacing recht vehement gesteuert, was aber sehr gut funktioniert hat. Ich hatte diesmal wieder passende Soundpads für die verschiedenen Szenen vorbereitet, was als „Taktgeber“ und zum Antriggern von Ereignissen Wunder wirken kann .
Wir stiegen nach dem Abflug vom Simia-Tempel mit dem Luftgondelflug über das nächtliche Simyala ein. Da ja alle anderen Charaktere noch in Katzen verwandelt waren, musste Rahjadan das Antreiben und Steuern des Gefährts alleine übernehmen, was zwar herausfordernd war, aber sehr gut klappte – man muss einen Spieler ja auch mal dafür belohnen, sich abstruse Talente wie Fliegen auf den Heldenbogen zu schreiben .
Als kleine Vignette während der Reise baute ich einen Angriff durch die Funkeldrachen Simyalas ein, die ich als erfrischend andersartige Fraktion in der Hochelfenstadt unbedingt noch kurz beleuchten wollte – nicht nur wegen des humoristischen Potenzials von „pratchettesken“, intelligenten und magiekundigen „Taschendrachen“. Die Wesen hatten den Start der Luftgondel beobachtet und waren natürlich an den vermeintlichen Schätzen des (für sie unzugänglichen) Simia-Tempels interessiert, also schufen sie die Illusion einer Sturmfront, die das Luftschiff einkesselte, und sandten in ihrer typisch drachischen, sehr bildlastigen Gedankensprache Drohungen an die Gruppe, dass sie die „im Bau des Schwalbenherrn [Bild einer Simia-Statue] erbeuteten Schätze/Glitzer/Hort [Edelsteine, Münzhaufen, goldene Vogelstatuen]“ hergeben sollten, „sonst Tod/Auslöschung [tosender Sturm zerreißt Gondel]“. Letztendlich war die Begegnung schnell und spaßig zu lösen (auch wenn Rahjadan sich darüber ärgerte, dass die Fina-Katze das einzige „Beutestück“ aus dem Tempel, nämlich die mitgenommene Holzflöte, prompt über Board warf – was die Drachen natürlich eher wütender machte): Rahjadan durchschaute schnell die Sturm-Illusion, und ein kurzer Drohangriff von drei winzigen Drachen, die 1W6-Flammenlanzen spuckten, stellte auch keine wirkliche Bedrohung dar. Nachdem Rahjadan seinerseits drohende Gedankenbilder (er beherrscht tatsächlich den entsprechenden Zauber!) seiner eigenen mächtigen Magie übermittelte, ergriffen die Drachen schnell die Flucht und der „Sturm“ legte sich. Der Rest der Reise verlief ereignislos, da weitere Hindernisse (wie ein zwischen Bäumen gespanntes Spinnennetz) rechtzeitig bemerkt und umschifft werden konnten, und so erreichte die Gruppe die Sala der Zaubersänger.
Hier versuchte ich eine schöne Gruselstimmung aufzubauen, wofür sich der offenbar bewohnte, aber irgendwie auf verdächtige Weise einladend wirkende Wohnbaum natürlich hervorragend eignete. In einem weiterem Soundpad hatte ich passende Geräusche für den zuwachsenden Eingang, die seltsamen schwebenden Flimflams, die den Weg nach oben zu einem gedeckten Tisch wiesen, und die im Hintergrund agierende Dryade mit ihren fauligen Rankenarmen vorbereitet.
Auf der Suche nach Hinweisen, um das Mysterium der Sala zu lüften, stieß die Gruppe auf einige recht explizite Liebesbriefe von Lindayeton an Nainaya (und erkannte letztere auch gleich als Dryade) – prompt drangen Wurzelranken aus den Wänden hervor, um die Briefe zu entreißen und die Gruppe (wie im Abenteuer vorgeschlagen) in den mit einem permanenten Tiergedanken belegten Raum zu lenken. Dank Fredo, der PHExens Verständigung wirkte, kam es allerdings bereits vorher zu einem kurzen Austausch mit der Dryade, der ihre freundlichen Absichten und ihre dringliche Warnung offenbarte, sodass die Gruppe sich freiwillig ins Schlafgemach im Obergeschoss begab, wo dann, magisch und karmal unterstützt, ein ausführlicheres Gespräch geführt werden konnte:
Die Dryade Nainaya funktionierte hervorragend als tragische Gestalt, die aufgrund ihrer langen Einsamkeit jede Art von Zeitgefühl verloren hat und am Verrat ihres Sohnes zerbrochen ist. Die Nachricht über die wahre Natur Sylmians stieß auf gemischte Reaktionen, da er der Gruppe ja bisher durchaus aufrichtig zur Seite gestanden hatte… aber das wahre Interesse galt natürlich dem eigentlichen Ziel der Suche, nämlich dem Schwarzen Auge in der Kuppel der Sala. Die Szene am Schwarzen Auge war sehr stimmungsvoll – wie ein Spieler anmerkte, „da spielt man das Spiel seit 25 Jahren und steht nun zum ersten Mal einem der namensgebenden Artefakte gegenüber“ . Dank Nainayas Warnungen, dass das Auge sich aufgrund der Namenlosen Verheerung erratisch verhielt und nur von einem starken Geist aktiviert werden sollte, wurde es eine entsprechend ernsthafte Szene – auch wenn Rahjadan natürlich solche Warnungen eher als Ansporn nahm. Es gelang ihm schnell, das Auge genügend zu kontrollieren, um Beorn zu erspähen – wie im AB vorgeschlagen bei den Vorbereitungen am Ritualplatz und begleitet von zwei Shakagra (und Baldur, dem nach Childwigs Ableben am Thron der Winde einzigen verbliebenen Veteran aus der alten Mannschaft des Blenders). Beorns golden leuchtendes Auge wurde von der Gruppe gleich als deutliches Zeichen der Verbindung zu Pardona gedeutet (mit der Befürchtung, dass er mehr sei als nur ihr Handlanger), und als ich dann, während Rahjadan das Schwarze Auge auf Naheniel richtete, die wachhaltende Allechandriel aufschrecken ließ, kam natürlich gleich der Verdacht auch, dass der Zauber des Auges in beide Richtungen wirkte und der Blender nun gewarnt war . Natürlich ließ Rahjadan es sich nicht nehmen, weiter mit dem Artefakt zu experimentieren; jegliche Versuche, aus Simyala heraus zu schauen, wurden allerdings vom Spiegelbann abgeblockt. Und eine kurze magische Analyse offenbarte natürlich (unter anderem) einen so mächtigen Objectofixo, dass er schnell einsah, dass das Artefakt wohl nicht mitzunehmen sein würde…
Wir beendeten die Session mit der Rückkehr zum Zerzal-Tempel und einem letzten großen Kriegsrat vor dem Finale. Der im Schwarzen Auge erblickte Ritualort war mit Hilfe der Katzenelfen schnell als die in den Verheerten Landen gelegene Lava-Kaskade zu identifizieren (die Idee eines „Lava-Schwimmbads“ für Hochelfen, die den Leib des Feuers beherrschen, stieß natürlich auf offene Münder). Nachdem Sylmian als Verräter entlarvt worden und die Tragik seines Lebens offen gelegt worden war, legte Silmariel, wie im Abenteuer vorgeschlagen, sein Schicksal in die Hände der Gruppe – nach kurzer Diskussion herrschte Einigkeit, dass man sein Urteil aufschieben wollte, um ihn die Chance zu geben, sich im letzten Kampf gegen Pardona zu beweisen, und nachher seine Mutter Nainaya (als engste Angehörige, wie es simyalanischer Brauch ist), über ihn richten zu lassen. Unter dramaturgischen Gesichtspunkten bin ich natürlich von dieser Option äußerst begeistert, weil damit im Finale noch die letzte Schippe Tragik dazukommen kann, wenn Sylmian nämlich, obwohl er sich nach Kräften wehrt, nicht anders kann, als Pardona zu gehorchen und der Gruppe doch noch in den Rücken zu fallen – aber davon dann im Januar mehr, ich bin äußert gespannt auf den großen Showdown!
Wir stiegen nach dem Abflug vom Simia-Tempel mit dem Luftgondelflug über das nächtliche Simyala ein. Da ja alle anderen Charaktere noch in Katzen verwandelt waren, musste Rahjadan das Antreiben und Steuern des Gefährts alleine übernehmen, was zwar herausfordernd war, aber sehr gut klappte – man muss einen Spieler ja auch mal dafür belohnen, sich abstruse Talente wie Fliegen auf den Heldenbogen zu schreiben .
Als kleine Vignette während der Reise baute ich einen Angriff durch die Funkeldrachen Simyalas ein, die ich als erfrischend andersartige Fraktion in der Hochelfenstadt unbedingt noch kurz beleuchten wollte – nicht nur wegen des humoristischen Potenzials von „pratchettesken“, intelligenten und magiekundigen „Taschendrachen“. Die Wesen hatten den Start der Luftgondel beobachtet und waren natürlich an den vermeintlichen Schätzen des (für sie unzugänglichen) Simia-Tempels interessiert, also schufen sie die Illusion einer Sturmfront, die das Luftschiff einkesselte, und sandten in ihrer typisch drachischen, sehr bildlastigen Gedankensprache Drohungen an die Gruppe, dass sie die „im Bau des Schwalbenherrn [Bild einer Simia-Statue] erbeuteten Schätze/Glitzer/Hort [Edelsteine, Münzhaufen, goldene Vogelstatuen]“ hergeben sollten, „sonst Tod/Auslöschung [tosender Sturm zerreißt Gondel]“. Letztendlich war die Begegnung schnell und spaßig zu lösen (auch wenn Rahjadan sich darüber ärgerte, dass die Fina-Katze das einzige „Beutestück“ aus dem Tempel, nämlich die mitgenommene Holzflöte, prompt über Board warf – was die Drachen natürlich eher wütender machte): Rahjadan durchschaute schnell die Sturm-Illusion, und ein kurzer Drohangriff von drei winzigen Drachen, die 1W6-Flammenlanzen spuckten, stellte auch keine wirkliche Bedrohung dar. Nachdem Rahjadan seinerseits drohende Gedankenbilder (er beherrscht tatsächlich den entsprechenden Zauber!) seiner eigenen mächtigen Magie übermittelte, ergriffen die Drachen schnell die Flucht und der „Sturm“ legte sich. Der Rest der Reise verlief ereignislos, da weitere Hindernisse (wie ein zwischen Bäumen gespanntes Spinnennetz) rechtzeitig bemerkt und umschifft werden konnten, und so erreichte die Gruppe die Sala der Zaubersänger.
Hier versuchte ich eine schöne Gruselstimmung aufzubauen, wofür sich der offenbar bewohnte, aber irgendwie auf verdächtige Weise einladend wirkende Wohnbaum natürlich hervorragend eignete. In einem weiterem Soundpad hatte ich passende Geräusche für den zuwachsenden Eingang, die seltsamen schwebenden Flimflams, die den Weg nach oben zu einem gedeckten Tisch wiesen, und die im Hintergrund agierende Dryade mit ihren fauligen Rankenarmen vorbereitet.
Auf der Suche nach Hinweisen, um das Mysterium der Sala zu lüften, stieß die Gruppe auf einige recht explizite Liebesbriefe von Lindayeton an Nainaya (und erkannte letztere auch gleich als Dryade) – prompt drangen Wurzelranken aus den Wänden hervor, um die Briefe zu entreißen und die Gruppe (wie im Abenteuer vorgeschlagen) in den mit einem permanenten Tiergedanken belegten Raum zu lenken. Dank Fredo, der PHExens Verständigung wirkte, kam es allerdings bereits vorher zu einem kurzen Austausch mit der Dryade, der ihre freundlichen Absichten und ihre dringliche Warnung offenbarte, sodass die Gruppe sich freiwillig ins Schlafgemach im Obergeschoss begab, wo dann, magisch und karmal unterstützt, ein ausführlicheres Gespräch geführt werden konnte:
Die Dryade Nainaya funktionierte hervorragend als tragische Gestalt, die aufgrund ihrer langen Einsamkeit jede Art von Zeitgefühl verloren hat und am Verrat ihres Sohnes zerbrochen ist. Die Nachricht über die wahre Natur Sylmians stieß auf gemischte Reaktionen, da er der Gruppe ja bisher durchaus aufrichtig zur Seite gestanden hatte… aber das wahre Interesse galt natürlich dem eigentlichen Ziel der Suche, nämlich dem Schwarzen Auge in der Kuppel der Sala. Die Szene am Schwarzen Auge war sehr stimmungsvoll – wie ein Spieler anmerkte, „da spielt man das Spiel seit 25 Jahren und steht nun zum ersten Mal einem der namensgebenden Artefakte gegenüber“ . Dank Nainayas Warnungen, dass das Auge sich aufgrund der Namenlosen Verheerung erratisch verhielt und nur von einem starken Geist aktiviert werden sollte, wurde es eine entsprechend ernsthafte Szene – auch wenn Rahjadan natürlich solche Warnungen eher als Ansporn nahm. Es gelang ihm schnell, das Auge genügend zu kontrollieren, um Beorn zu erspähen – wie im AB vorgeschlagen bei den Vorbereitungen am Ritualplatz und begleitet von zwei Shakagra (und Baldur, dem nach Childwigs Ableben am Thron der Winde einzigen verbliebenen Veteran aus der alten Mannschaft des Blenders). Beorns golden leuchtendes Auge wurde von der Gruppe gleich als deutliches Zeichen der Verbindung zu Pardona gedeutet (mit der Befürchtung, dass er mehr sei als nur ihr Handlanger), und als ich dann, während Rahjadan das Schwarze Auge auf Naheniel richtete, die wachhaltende Allechandriel aufschrecken ließ, kam natürlich gleich der Verdacht auch, dass der Zauber des Auges in beide Richtungen wirkte und der Blender nun gewarnt war . Natürlich ließ Rahjadan es sich nicht nehmen, weiter mit dem Artefakt zu experimentieren; jegliche Versuche, aus Simyala heraus zu schauen, wurden allerdings vom Spiegelbann abgeblockt. Und eine kurze magische Analyse offenbarte natürlich (unter anderem) einen so mächtigen Objectofixo, dass er schnell einsah, dass das Artefakt wohl nicht mitzunehmen sein würde…
Wir beendeten die Session mit der Rückkehr zum Zerzal-Tempel und einem letzten großen Kriegsrat vor dem Finale. Der im Schwarzen Auge erblickte Ritualort war mit Hilfe der Katzenelfen schnell als die in den Verheerten Landen gelegene Lava-Kaskade zu identifizieren (die Idee eines „Lava-Schwimmbads“ für Hochelfen, die den Leib des Feuers beherrschen, stieß natürlich auf offene Münder). Nachdem Sylmian als Verräter entlarvt worden und die Tragik seines Lebens offen gelegt worden war, legte Silmariel, wie im Abenteuer vorgeschlagen, sein Schicksal in die Hände der Gruppe – nach kurzer Diskussion herrschte Einigkeit, dass man sein Urteil aufschieben wollte, um ihn die Chance zu geben, sich im letzten Kampf gegen Pardona zu beweisen, und nachher seine Mutter Nainaya (als engste Angehörige, wie es simyalanischer Brauch ist), über ihn richten zu lassen. Unter dramaturgischen Gesichtspunkten bin ich natürlich von dieser Option äußerst begeistert, weil damit im Finale noch die letzte Schippe Tragik dazukommen kann, wenn Sylmian nämlich, obwohl er sich nach Kräften wehrt, nicht anders kann, als Pardona zu gehorchen und der Gruppe doch noch in den Rücken zu fallen – aber davon dann im Januar mehr, ich bin äußert gespannt auf den großen Showdown!