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[WdWdW] Warum macht Beorn das?

Verfasst: 25.06.2012, 17:09
von Morkar
Hallo
Ich hätte da mal eine Frage: Die Helden sind gerade in Tie'Shienna fertig, aber es hatte für alle einen schalen Beigeschmack:
Wieso sollen die Helden in die Welt hinter dem Nebel?
Es wird erwartet, dass die Spieler fragen, wie sie die Elfen oder die Stadt retten können und wo sie den König finden können...Meine Spieler sind da aber absolut nicht drauf gekommen, was ich auch jetzt ganz gut nachvollziehen kann.

Und wieso wünscht sich Beorn zu den Inseln, es macht doch im Sinne der Wettfahrt überhaupt keinen Sinn das zu tun. Zu dem Zeitpunkt macht es den Anschein, als hätten die Inseln im Nebel nichts mit der Wettfahrt zu tun, es gibt jedenfalls keine Hinweise darauf, dass man da hin soll, warum macht Beorn das? Er stellt damit ja seinen Sieg sehr in Frage, also er pokert unglaublich hoch, insbesondere da er ohne Geweihte ist.

Ich frage mich also, wo den Spielern in der Saga klar werden soll, dass die Saga darauf hinauslaufen soll, die Elfen zu retten, da sie ja eigentlich "nur" den Visionen folgen sollen.

Schon einmal danke für eure Antworten

Verfasst: 25.06.2012, 19:17
von Gustav
Pauschal kann man das nicht beantworten.
Das kommt sehr darauf an, wie du deine Meisterpersonen bisher gespielt hast und wie du den roten Faden bisher gestrickt hast.

Meine Gruppe steht auch kurz vor Tie'Shianna und ihnen ist durch die Erlebnisse im Himmelsturm und bei Niamh schon langsam die Gewissheit gekommen, dass die Wettfahrt etwas mit den Hochelfen zu tun haben muss. Sie wissen zwar noch nicht genau was, aber haben auch definitiv die Vermutung, dass es ihnen einen klaren Vorteil bringt, wenn sie wichtige Informationen noch vor Beorn erfahren.

Je nach Ausgangslage (also bisherigem roten Faden, Hintergrundinformationen, Motivation der Meisterpersonen und Helden) kann und muss sich die Szene vor Orima also ganz anders gestalten. Die Vorlage im Buch ist hier sehr dürftig. Das Buch könnte auch nie alle möglichen Ausgangssituationen abdecken, es ist trotzdem schade, dass es das nicht mal annähernd versucht.

Um dieser Szene gerecht zu werden muss man sich (meiner Meinung nach) intensiv mit Orima, Tie'Shianna und der Geschichte der Hochelfen auseinander setzen. Also die passenden Passagen in ALuT mehrmals lesen und sich Vieles herausschreiben. So ähnlich habe ich es bei Niamh gemacht (gibt auch eine Spielhilfe dazu).
Bei Orima werde ich es wieder so machen. Es ist schon ein ganz besonderes Ereignis, wenn eine Göttin (bzw. ein so mächtiger Alveraniar oder Avatar, das sieht sicher jeder anders), so deutlich eingreift und auftritt. Darum finde ich es der Szene nur würdig, wenn sie auch ein bisschen mehr Fragen beantworten kann und wird, als die paar Exemplarischen im Buch.
Ich denke wenn die Gruppe richtig an die Szene heran geführt wird, dann werden sie auch die richtigen Fragen stellen, bzw. der Dialog sich in die gewünschte Richtung entwickeln. Zur Not kann man immernoch eine Meisterperson die Unterhaltung unbemerkt ein wenig in eine bestimmte Richtung lenken lassen. Es gibt hier im Forum auch noch einen anderen Thread, in dem Ideen vorgestellt werden, was man nach der Szene mit Orima noch für Möglichkeiten hat, wenn man der Meinung ist, wichtige Infos sind nicht richtig bei den Helden angekommen und man möchte nochmal nachträglich ein paar "Dialogzeilen" anfügen.

Ich denke die Szene in Tie'Shianna wird leicht mal unterschätzt, für mich ist sie eine absolut wichtige Schlüsselszene der zweiten Hälfte der Kampagne. Die Parallelen zum Himmelsturm (der meiner Meinung nach den Auftakt zur ersten Hälfte verkörpert) sind relativ deutlich. So beginnen beide Hälften mit der Erkundung einer alten hochelfischen Stadt und beide Erkundungen enden (zumindest im Fall von Beorn) mit der Begegnung einer hochelfischen "Gottheit". Beide Anfänge werfen dabei Unmengen an Fragen auf. Viele Fragen können von Niamh beantwortet werden, und die meisten anderen werde ich von Orima beantworten lassen. Aber auch die Begegnung mit Orima löst einige neue Fragen aus. Und der Beantwortung dieser Fragen widmet sich dann der zweite Teil...

Verfasst: 27.06.2012, 14:32
von phil
Hallo Morkar,

ich stimme Gustav zu - die Szene bei Orima ist sicherlich einer der Dreh- und Angelpunkte der Saga und es ist natürlich schade, wenn die bei dir nicht wie gewünscht funktioniert hat. Man kann gar nicht oft genug betonen, wie wichtig es als Meister der Saga ist, den roten Faden im Auge zu behalten und ggf. über die Meisterpersonen etwas zu steuern, wie sehr diese Dinge den Spielern bewusst sind.

Aber gut, das hilft alles für deine Gruppe nicht mehr, weil die Szene ja nun schon gelaufen ist. Was vielleicht noch möglich wäre, um den Frust für die Spieler etwas zu mindern:

Zum einen könntest du einfach nochmal ein Gespräch über die Zusammenhänge der bisherigen Questen anzetteln. Vielleicht wird dadurch alles etwas klarer, und wenn nicht, können sich vielleicht Ohm oder Phileasson an entsprechende Hinweise aus dem Himmelsturm oder dem Gespräch mit Niamh erinnern?

Und was Beorns Entscheidung, sich auf die Inseln zu wünschen, angeht: Später auf den Inseln wird die Gruppe ja ohnehin noch einmal mit ihm zusammentreffen und wohl auch an seiner Seite kämpfen - da bietet sich ja ein Gespräch darüber an. Du kannst es dann natürlich so hinbiegen, dass Beorn zugibt, selbst nicht alles so ganz begriffen zu haben, sich aber damit herausredet, dass "Lenya" die Zeichen stets richtig zu deuten verstand und sich (bis zu ihrem überraschenden "Tod") auch sehr für die hochelfischen Aspekte der vorigen Questen interessiert hatte. Das sollte sowohl eine zufriedenstellende Erklärung für die Helden sein, warum der doofe Beorn auf einmal eine Nasenlänge voraus war, und bereitet außerdem die spätere Enthüllung (Lenya war Pardona!) vor.

Macht das Sinn?
Philipp

Verfasst: 27.06.2012, 14:53
von Morkar
Also die Szene an sich ist super gelaufen, das Gespräch war schön die Charaktere bzw Spieler haben auch die einen oder andere Philosophische Frage gestellt, sowie etliche über die Elfen und deren Geschichte. Stimmung war auf jeden Fall da.
Das Gesrpäch über die bisherigen Questen hat auch stattgefunden, der Zusammenhang ist den Spielern auch klar. Sie wissen, das alle bisherigen Questen etwas mit den Hochelfen zu tun hatten (abgesehen von der ersten).
Was ich verbockt habe vorher nachzugucken, war einfach warum Beorn sich da hin wünscht. Die Vermutung, dass die Wettfahrt auf die Inseln im Nebel führt, ist ja nicht wirklich abwegig, klar. Aber es könnte ja gut sein, dass noch drei Aufgaben dazwischenliegen, bis man dahin fährt. Deshalb ist es eigentlich von Beorn verdammt hoch gepokert sich sofort da hin zu wünschen.
Ich finde auch, dass es vorher nicht wirklich Hinweise gab, dass die Helden die Elfenzivilisation retten sollen. Bisher waren es in allen Abenteuern nur Erkundungsaufgaben, bzw das Wiederbeschaffen von Wissen. Das jetzt die Helden wissen sollen, dass sie die Elfen retten sollen finde ich geht sehr schnell, weil ich dafür vorher keine Hinweise gefunden habe, oder habe ich da was übersehen?

Verfasst: 27.06.2012, 15:30
von Gustav
Na, wenn die Szene so gut gelaufen ist, dann ist ja super! :)

Warum Beorn das macht? Nun, Beorn war schon immer der totale Draufgänger und außerdem sind Thorwaler fair, ganz egal welche Aufgaben erfüllt wurden, wenn sie im Sinne der Wettfahrt würdig waren, dann werden sie anerkannt.
Es wird später (wieder in Thorwal) ja sogar gesagt, dass Beorn keinen Nachteil aus dieser Entscheidung erhalten soll, und ihm darum seine Abenteuer auf den Inseln im Nebel auch als erfüllte Aufgaben anerkannt werden.

Ansonsten finde ich gut was phil sagt, würde ich beim Wiederzusammentreffen auch so lösen.
An sich war es ja eine ähnliche Situation, wie beim Kelch: Elfisches Artefakt, es brauchen beide, beide wollen es möglichst schnell haben, aber nur wer es zuerst bekommt, hat diese Aufgabe gewonnen.
Beorn geht wahrscheinlich davon aus, dass es auf der Welt hinter den Nebeln weitergeht und er einfach nur eine Abkürzung gefunden hat und hofft darauf die nächste Aufgabe damit vor Phileasson lösen zu können, der wahrscheinlich viel zu spät ankommt.

Verfasst: 20.10.2013, 13:40
von Alveranid
Salut!

Ist zwar schon was alt der thread....aber ich bin gerade mit meinen Haifängern unterwegs und irgendwann stehe ich mit denen auch mal in Shianna.
Deswegen interessierte mich das alles hier mal.

Warum wünscht sich Beorn fort? Ich stelle mir vor, und spiele es so, dass er unhörbar murmelt "Schick mich dorthin, wo ich alle Antworten finde!"

Danke an alle anderen in diesem Thread für die Tips und Tricks.

Verfasst: 20.10.2013, 14:47
von phoenixfire
Hi Alveranid,

ich denke das Problem ist gar nicht so groß, wie man hier vermuten könnte.
Meine Spieler hatten auch noch nicht wirklich eine Ahnung, wohin die Reise am Ende führen sollte, geschweige denn, dass es Fenvarien zu retten gilt.
Aber gerade weil sie keine Ahnung hatten, war eine ihrer ersten Fragen, was sie nun tun sollten, was das Schicksal für sie bereit hält, wie sie die Wettfahrt gewinnen können, etc...
Auf eine oder mehrere dieser Fragen wird Orima antworten: "Reist zu den Inseln im Nebel und findet den, der bis zuletzt an Fenvariens Seite stand." Da sie als Göttin gehandelt wird, könnte es sich hierbei ebenso gut um eine andere Form einer Prophezeiung handeln. Folgefrage der Helden war dann natürlich: Wie gelangen wir dort hin?
Orima zückt die Flöte, Beorn reagiert sofort und nutzt die Gelegenheit.

Selbst wenn sich die Helden später fragen, warum Beorn das getan hat, wo er doch womöglich die ganze Wettfahrt dadurch auf's Spiel setzt, können Phileasson oder Shaya den Helden versichern, dass a) derart überstürztes Handeln für Beorn keinesfalls ungewöhnlich ist und b) Tronde ihm dies bei der Entscheidung, wer Sieger ist, sicher nicht negativ anlasten wird.

Hoffe, das hilft Dir weiter.

Verfasst: 20.10.2013, 21:08
von Alveranid
Du hast vollkommen Recht!
Ich schrieb und sehe das noch sehr subjektiv. Will heißen : ich stell mir vor, wie meine Freunde (Mit einem spiele ich seit 25 Jahren DSA, mit einem weiteren knapp 21 Jahre und dann noch weitere) in dieser Situation agieren :-)

Sollte es soweit kommen, dass sie mit ihren Fragen eine gerade solche Antwort von Orima herausfordern - bin ich vielleicht für 5 Minuten der glücklichste DSA Meister in Deutschland ;-)


Mal abwarten was das Abenteuer bringt.

Fakt ist : wenn es nicht sehr weit kommt, und Orima nur die Frage gestellt bekommt : Was sollen wir tun . Und sie daraufhin einfach (Weil ich es leid bin) sagt :Spielt die Flöte zu meinen Füßen und wünscht euch zu einem Ort. Dann wird es so kommen.

Verfasst: 03.01.2014, 20:52
von Gustav
Kleine Anmerkung am Thema vorbei aber zur Szene passend:

Bei uns war es keine Flöte, denn wir hatten vorher Staub und Sterne gespielt und das fand ich dann schlicht nicht passend.
Außerdem durfte man bei meiner Variante auch nicht wählen, wo es hingeht. Orima hat zum Dank und als Gegenleistung für die beiden Artefakte gemeint, dass ihre Kräfte zwar inzwischen sehr klein sind, sie aber gerne helfen möchte und darum gerade noch so schafft die wackeren Abenteurer in die Welt hinter den Nebeln zu schicken.
Das Ganze war in eine mystische Abschlussrede eingebettet, nachdem die alle wichtigen Fragen der Helden beantworten waren. Da ich hier eine sehr ehrfürchtige Stimmung geschaffen habe, waren die Spieler sehr im Zuhören-und-Staunen-Modus, als sie diese letzten Worte sprach. Beorn hat das dann recht hart und "flegelhaft" unterbrochen und ist im Moment des Angebots einfach vor gerstürmt. Die Helden wären dafür zu höflich und zurückhaltend gewesen, darum wusste ich, dass ihnen Beorn zuvor kommen wird.
Orima bat ihn dann um seine Hand, woraufhin diese mit Selflanatil einen kleinen Schnitt in die Hand schnitt und das Blut in den Kelch tropfen lies.
So bin ich die Flöte umgangen.
Orima, die noch immer seine Hand hielt, bat ihn daraufhin jeden anzusehen, der mit soll, ihr quasi sein Augenlicht zu leihen, er hat dann natürlich nur seine Kameraden angesehen. Er hat bei mir nach dem letzten seiner Mannschaft noch kurz innegehalten, überlegt und sich dann (zur absoluten Erbostheit meiner Spieler, hehe) dafür entschieden, die Phileasson-Gruppe nicht mitzunehmen: "Das waren alle, die mit sollen"
Aus dem Kelch ist dann Nebel aufgestiegen, hat all diese eingehüllt und dann waren sie weg.