Kampagne nach DSA-5

Berichtet von eurer Phileasson-Spielrunde!
Angroschson
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Der Unglückswolf (3) - Bericht [Aufbruch aus Riva]

Beitrag von Angroschson » 22.05.2024, 10:48

Geschrieben aus Alondros Sicht (Al'Anfanischer Avesgeweihter)

In einem Traviatempel, erleuchtet von sanftem Licht, entschied sich Oleg, unserer Gruppe beizutreten. Eine Diskussion über unsere Reisegefährten folgte. Am Ende einigten wir uns darauf, sowohl den verwirrten Abdul El-Mazar als auch die schöne Elfe Galandel mitzunehmen.
Galandel war bereit, uns zu begleiten, doch ihre Worte über eine Welt ohne Götter hinterließen einen bitteren Geschmack der Vorsicht. Ich beschloss, sie genauer im Auge zu behalten, um sicherzustellen, dass sie nicht dem Namenlosen folgt. Abdul war schwer zu überzeugen, sein Geist war noch nicht wieder vollständig geheilt. Möge Aves ihm helfen, seinen Weg zurückzufinden.
Bevor wir die Stadt verließen, füllten wir unsere Vorräte auf: Alkohol, Zelte, Nahrung, Feuerholz, Tabak und medizinische Vorräte. Theodor und Hemera überzeugten einen örtlichen Doktor, sich uns anzuschließen, und erhielten Zugang zu seinem Buch über die Seuche, was unsere Chancen, sie zu besiegen, deutlich verbesserte.
Oleg teilte uns düstere Gerüchte über die Nivesen mit, die möglicherweise den Ursprung der Seuche darstellten. Es wurde uns berichtet, dass außerhalb der Stadtmauern ein alter Mann Leichen verbrennen würde, wer das wohl nur war...
Auf dem Weg zu den Nivesen änderte sich die Landschaft: trockener, weniger bewohnt, aber dennoch vertrauter. Ein Rentier mit Reißzähnen namens Karen kreuzte unseren Weg, ob dies ein schlechtes Omen war?
Als wir das Lager der Nivesen erreichten, fanden wir nur verkohlte Leichen vor. Sollten wir das Lager durchsuchen, um mehr herauszufinden? Die Antwort lag in der Stille der Natur, bereit, von uns entdeckt zu werden.

Angroschson
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Der Unglückswolf (4) - Bericht [Die Seuche]

Beitrag von Angroschson » 03.06.2024, 08:40

Geschrieben aus Hemeras Sicht (Mittelreichische Sternkundige)

Da im Nivesenlager von Crottets Verwandten die Krankheit schwer zugeschlagen hatte, gab es einiges zu tun.
Die erste Diskussion entbrannte zwischen Crottet und dem Arzt Barraculus. Crottet wollte die Leichen der
Verstorbenen verbrennen, damit ihre Seelen zu den Himmelswölfen aufsteigen können. Barraculus hingegen
würde die Leichen gern sezieren um mehr über die Krankheit und ihren Verlauf zu erfahren. Allerdings sollte
alles verbrannt werden was mit den Toten in Berührung kam um eine mögliche Ausbreitung der Krankheit zu
vermeiden. Es wird sich schließlich darauf geeinigt eine der Leichen zu sezieren und den Rest nach
Nivesentradition zu verbrennen.
Da Saya die Krankheit selbst schon hatte und somit immun ist soll sie Barraculus bei der Untersuchung helfen,
bringt es aber nicht über sich den Leichnam zu sezieren und somit übernimmt Barraculus allein, trotz der
Gefahr sich zu infizieren.
Bei der Untersuchung des Lagers stellt sich heraus, dass keinerlei Wertgegenstände mehr zu finden sind.
Möglicherweise waren Grabräuber am Werk die nun auch die Krankheit weiter tragen.
In der Zwischenzeit werden die Toten von Shaya gesegnet und schließlich verbrannt. Alondro spricht eine
Grabrede.
Die Karene des Stammes werden eingefangen und mitgenommen. Sie könnten der Gruppe eventuell selbst
noch das Überleben sichern. So wird nun also mit diesem Anhang von etwa 50 Tieren weitergezogen und bald
bei Einbruch der Nacht ein Lager aufgeschlagen. Aufgrund der unsicheren Situation werden Wachen eingeteilt.
Während Olegs Dienst sieht dieser sich plötzlich mit ca. 10 bewaffneten Goblins konfrontiert. Sie sind
bewaffnet und offensichtlich schwer mit Pusteln überdeckt. Nachdem Oleg die anderen geweckt hat stellt sich
heraus das Alondro glücklicherweise die Sprache der Goblins spricht. Sie berichten das ihr Stamm sehr an der
Krankheit leidet und schon viele dahingerafft wurden. Nun sollen sie Nahrung und Wasser besorgen, notfalls
auch mit Gewalt. In ihrem geschwächten Zustand hätten die Goblins zwar keine Chance wenn es wirklich zu
einer Auseinandersetzung käme, aber das Risiko sich dabei anzustecken ist einfach zu hoch und so wird sich
nach einer kurzen Diskussion darauf geeinigt ihnen eines der Karene und etwas Wasser zu überlassen.
Alondro, Saya und Irulla begleiten die Goblins, da sich herausgestellt hat das einige von ihren die Krankheit
überlebt haben. Es könnte sich also lohnen mehr darüber herauszufinden und Möglicherweise eine
Behandlungsmethode zu entwickeln. Im Gespräch mit der Schamanin der Goblins wird klar, dass sie selbst die
Krankheit überstanden hat. Sie hat, eigentlich aus Religiösen Gründen eine Salbe aus Gulmond und Tierfett
angewendet. Das Gulmond als Aufguss die Symptome der Krankheit linder kann war zwar schon bekannt, aber
die direkte Anwendung als Salbe ist neu. Es ist also klar das so viel Gulmond wie Möglich beschafft werden
muss, was allerdings in der aktuellen Jahreszeit recht schwierig ist.
Ein Stück weiter auf der Reise kommt die Gruppe zu einem kleinen Dorf. Die Wache weigert sich zwar
jemanden einzulassen, aus Angst vor einer Infektion, aber es gelingt den Helden zwei der Karene gegen ein
Paar Portionen Gulmond einzutauschen.
Bald darauf wird eine Felsformation erreicht die ungewöhnliche Töne erzeugt, wenn der Wind durch sie weht.
Dort davor befindet sich ein weiteres Lager, von dem Rauch aufsteigt. Eine Nivesin eilt der Gruppe entgegen
um sie vor der dort grassierenden Krankheit zu warnen. Es stellt sich heraus das es sich um die Schwester von
Crottet, Nirka, handelt. Sie berichtet das bereits viele gestorben sind, auch Crottets Vater und die alte Schamanin des
Stammes.
Hier ist also der Ort an dem ein großer Beitrag zur Bekämpfung der Krankheit geleistet werden kann, und somit
auch zur Erfüllung der Mission.
Die neue Schamanin hat glücklicherweise von der bisherigen gelernt mit den Geistern in Kontakt zu treten und
dadurch den bösen Geist der Krankheit zu vertreiben. Das ermöglicht vielleicht eine tiefergehende Bekämpfung
als nur die Symptome der Kranken zu behandeln.
Da es einiges an Aufgaben zu erledigen gibt, wird sich aufgeteilt um die Nahrungs- und Heilmittelbeschaffung,
Behandlung und Versorgung der Toten stemmen zu können.
Nach einigen Tagen schwinden bei allen so langsam die Kräfte und auch die Materialien werden knapp,
während immer noch täglich Leute sterben. Aufgrund der verzweifelten Lage lässt Phileasson alle gemeinsam
auf die Schwertgemeinschaft schwören, um die Bindung der Crew und die Fortführung der Aufgabe auch für
den Fall seines Ablebens zu abzusichern.
Am Abend erscheint schließlich eine ältere Frau am Lager und erzählt der Gruppe, dass ein Geisterritual
durchgeführt werden muss, um den Streit der Himmelswölfe Arngrimm und Firngrimm zugunsten Arngrimms
zu entscheiden, was der einzige Weg sei, die Krankheit endgültig zu besiegen. Es handelt sich um den Geist
der Vertorbenen Schamanin. So beginnen am nächsten Morgen die Vorbereitungen für das Ritual. Es wird ein
geeigneter Ort gesucht und dort eine Hütte errichtet. Um den Erfolg der Aktion zu gewährleisten sollen alle
starken Mitglieder der Crew daran teilnehmen. Den Versammelten malt die junge Schamanin Liskas Auge auf
die Stirn. Nun beginnt sich jeder auf ein Seelentier zu fokussieren und es wird Gulmond in das Feuer in der
Mitte der Hütte geworfen. Und so beginnt die Reise in die Geisterwelt. Dort kommt jeder als sein gewähltes
Seelentier an. In der Mitte der Versammelten erscheint die alte Schamanin Rojka Und führt die Gruppe an eine
Brücke wo Arngrimm wartet. Vom Abgrund unter der Brücke geht eine dunkle Präsenz aus. Angrimm legt eine
Tasche ab in der sich eine Phiole mit flüssigem Licht befindet. Rojka erzählt, dass das Flüssige Licht in den
Brunnen des Lebens gegeben werden muss. Um ihn zu finden soll die Gruppe der Blutspur des verletzten
Angrimm folgen. Die Berge der Geisterlandschaft zeigen zunächst das Gesicht von Crottets Vater, später auch
Crottets Gesicht. Sie scheinen irgendwie mit der Krankheit oder den daran Verstorbenen in Verbindung zu
stehen. Schließlich ist am Fuße des Gebirges auch der Brunnen. Er enthält schwarzes Wasser. Wie von Rojka
angewiesen gibt Alondro den Inhalt der Phiole in den Brunnen. So verschwindet die Dunkelheit und das Wasser
beginnt zu leuchten. In diesem Moment beginnen die Seelen die Geisterwelt zu verlassen und alle finden sich
wieder in der Hütte in der das Ritual begann.

Angroschson
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Der Unglückswolf (4) - Anmerkungen [Die Seuche]

Beitrag von Angroschson » 03.06.2024, 08:40

Ich fand es echt stark, dass das Abenteuer die Möglichkeit bot, die Gruppe vor moralische Entscheidungen zu stellen, auf die es keine richtige oder falsche Antwort gibt (Sezieren vs nicht sezieren der Leichen und Goblins heilen vs. umbringen vs. einfach weiterziehen). Dazu kam, dass meine Gruppe auf die Idee kam, den Goblins nutzlose Pflanzen mitzugeben, die angeblich gegen die Krankheit helfen. Mit dem überschwänglichen Dank der Goblins konnte ich meiner Gruppe ein schön schlechtes Gewissen geben :twisted:
Zwei Mitglieder meiner Gruppe wollten den Goblins zu ihren Höhlen folgen, während die anderen mit den Karenen der ausgerotteten Sippe weitergezogen ist. Dort konnten sie von der Schamanin wichtige Informationen über Gulmond bekommen, aber aufgrund der Jahreszeit lässt sich kaum Gulmond ernten. Ich habe sie dann in Versuchung geführt, indem ich beschrieben habe, dass die Schamanin einen relativ großen Vorrat an Gulmondextrakt vorrätig hat, den sie aber natürlich für ihren kranken Stamm benötigt. Meine Gruppe ist nicht soweit gegangen, die Goblins zu berauben um an Gulmond zu bekommen, aber hätte ja sein können...

Bzgl. der Bekämpfung der Seuche habe ich vorher glücklicherweise noch Brandurs Berichte gelesen und finde die Idee mit dem Geisterritual hervorragend. So bekommt die Bekämpfung der Seuche eine weitere Ebene und man lernt gleichzeitig die Nivesen besser kennen.

Zunächst habe ich die Seuche wie folgt ausgespielt:
Jede Person konnte jeden Tag dazu beitragen, die Seuche zu bekämpfen. Durch Sammeln, Heilen, Jagen etc.
Ich hab mir von jedem die QS aufgeschrieben und werde dann jetzt zwischen den Runden schauen, wie ich das dann ingame "anwende".
Dazu habe ich dann eine Zufallstabelle mit Ereignissen jeden Tag gemacht, um die Tage etwas zu füllen.

Am 6. Tag dann ist den Geweihten der Gruppe (Osais, Shaya und Alondro) der Geist der alten Schamanin erschienen, die zur Gruppe meinte, dass sie die Hilfe der Gruppe braucht, um Firngrimm zu vertreiben, da der Winter zu lange dauert und er durch die Seuche zu stark ist. Somit müsste die Gruppe Arngrimm, der den Frühling bringt, helfen.

Bei der Vorbereitung des Rituals habe ich mich stark an Brandurs Ideen gehalten. Die Geisterwelt habe ich dann etwas anders ausgestaltet.
Lustigerweise hat sich bei mir die exakt gleiche Situation ergeben, wie bei Brandur: Meine Thorwalerin wollte gerne nen Wal haben als Seelentier. Ich konnte sie schließlich davon überzeugen, einen Delfin zu akzeptieren, der in den Boden der Geisterwelt eintauchen konnte als wäre es Wasser, während der Boden für alle anderen normal fest war.

Wie die Spieler es wahrgenommen haben konntet ihr ja oben lesen, hier wie ich es geplant hatte und welche Ideen ich dabei hatte:
  • Statt allen Himmelswölfen einen Besuch abzustatten, habe ich den Konflikt auf Firngrimm vs Arngrimm gelegt. Eigentlich sollte jetzt langsam der Frühling kommen, aber es sieht so aus als wäre Firngrimm durch die vielen Toten (ein weiterer Aspekt Firngrimms) zu stark ist und Arngrimm dagegen nicht ankommt.
  • Eigentlich ist aber der Grund hierfür nicht Firngrimm, sondern die Ursache der Krankheit: Der Namenlose.
  • Ich habe subtil versucht anzudeuten, dass die Krankheit und der Himmelsturm zusammenhängen könnten, ohne es zu offensichtlich zu machen.
  • Zuerst standen sie vor einer Brücke, die über einen bodenlosen Abgrund führte. Ein bisschen wie die Brücke von Khazad-dûm in LOTR1. Das Problem war nur: in der Schlucht "spukten" die Seelen der Nivesen, die vorher an der Seuche gestorben sind. Die Helden konnten einige Gesichter wiedererkennen, die sie während der Behandlung gesehen haben. Hierdurch mussten die Helden Proben ablegen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Wären sei in die Schlucht gestürzt, wären Sie aus der Seance aufgewacht und hätten 2-3 W6 Schaden bekommen. Aber alle hatten es geschafft.
  • Zudem war ein Gesicht, das die Helden auf der Brücke Probleme bereitete Crottets Gesicht, obwohl dieser noch lebte. Ein erster Hinweis, dass er mehr mit der ganzen Sache zu tun haben könnte, als vlt. zuerst angenommen.
  • Die Brücke war aus den Knochen der Verstorbenen "und anderen Gegenständen" geformt. Leider hat die Gruppe sich die Brücke und die "anderen Sachen" nicht näher angeschaut, sonst hätten sie in der Brücke Gegenstände aus dem Himmelsturm finden können.
  • Auf der anderen Seite wartete Arngrimm auf die Helden und gab ihnen die leuchtende Flüssigkeit, welche sie in den Brunnen schütten sollten.
  • Hierfür mussten sie der Blutspur folgen. Im Aufschrieb hab ich jetzt gesehen, dass der Spieler dies als Firngrims Blut interpretiert hat, aber eigentlich war es als die Spur zu den Wurzeln der Krankheit gedacht.
  • Die Berge im Hintergrund als sie liefen erinnerten erst an Roijka, dann an Crottets Vater und schließlich an Crottet selber. Nachdem sie an den Bergen mit Crottets Vaters Gesicht vorbeigekommen waren, ließ die Präsenz von Firngrimm erstaunlicherweise nach und es mischte sich die Präsenz des Namenlosen mit rein (konnte unser Geweihter spüren, hat sich aber leider nicht im Bericht abgebildet). Es sollte zeigen, dass es auf Crottet und den Namenlosen zurückgeht.
  • Durch das Hinzugeben der Phiole in den Brunnen wandelte sich das schwarze Wasser zu einem Lichtbrunnen und die Geisterwelt löste sich langsam auf.
Ich war sehr zufrieden mit dem Abschnitt. Es war mystisch genug um Spannung zu erzeugen und interessanter und erinnerungswürdiger als die reine Behandlung der Seuche.
Nach dem Ritual haben wir den Abend beendet. Ich denke, am Anfang der nächsten Runde werde ich den Ausgang der Seuche zusammenfassen und nicht noch die restlichen 6 Tage ausspielen.
Meine Spieler empfanden das Ritual als sehr stimmungsvoll und ich fände es super, wenn wir die Idee irgendwie als Spielhilfe zu dem Materialien dazupacken könnten, da ich die Idee komplett übersehen hätte, wenn ich nicht zufällig noch den Bericht vorher gelesen hätte.

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Der Unglückswolf (5) - Bericht [Aufbruch des Karen-Trecks]

Beitrag von Angroschson » 01.07.2024, 08:41

Geschrieben aus Olegs Sicht (Magier aus dem Bornland)

Die Sonne senkt sich. Am nächsten Morgen brechen die ersten Blumen durch die Schneedecke. Inwiefern sich diese Frühlingsboten als Zeichen unserer erfolgreichen Reise in die Geister-Welt zu deuten wissen, bleibt ungeklärt. Obwohl wir im Lager fast die Hälfte der Nivesen verloren haben, bessert sich der allgemeine Zustand. Weniger Nivesen stecken sich neu an und die Seuche verlässt alsbald das Lager, genauso wie Bruder Osais, welcher sich der anderen Stämme und der Goblins annimmt, um diese beim Bekämpfen der abflauenden Seuche zu unterstützen. Der Doktor ist währenddessen vertieft in seinen Studien und dem Niederschreiben seiner Gedanken und Erkenntnisse, was bei Nirka auf ein gewisses Unverständnis stößt.
Im Gespräch mit Nirka erfahren wir von Plänen, einen Teil der Karen-Herde im Bornland zu verkaufen, da Riva aus verschiedenen Gründen keinen idealen Handelsplatz für uns darstellt. Unsicher, ob dieser Plan uns bei der Erfüllung unserer Aufgabe hilft, aber beflügelt von den Einwänden unserer bornländischen Gefährten, dass diese Wanderung eben jener beschworene „Wolfsweg“ sei, finden wir uns im Gespräch mit Phileasson wieder und können diesen von dem Unterfangen überzeugen. Getrieben von der Hoffnung, einen Teil der Handelsmenge für uns zu sichern und unserer Aufgabe vielleicht nachzukommen, entscheiden wir am nächsten Morgen, unter Crottets Aufsicht, eine Herde von 300 Tiere zusammenzutreiben. Trotz Teodors geringer Bereitschaft, dem nachzukommen, machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Uns begleiten die nivesischen Hirten Het’Ahm, Oblong sowie deren Kindern Phanta und Hern’Sen. Das Viehtreiben gestaltet sich als recht schwierig, doch mit Crottets Hilfe gelingt es uns schließlich. Ein klein wenig Erfahrung können wir aus dieser Herausforderung aber mitnehmen.
Am Abend haben wir die Ehre, am öffentlichen Teil eines Wolfsrituals teilnehmen zu dürfen. Nirka geht nach dem (kurzen) öffentlichen Teil in den Wald. Was genau dann – im nicht-öffentlichen Teil, der nur wenigen Nivesen vorbehalten ist – passiert, erfahren wir nicht. Am Lagerfeuer reflektieren wir die Geschehnisse der letzten Tage und Wochen. Wolfsgeheul dringt später aus dem Wald, gemeinsam mit anderen Geräuschen. Während Saya sich hinlegt und Oleg und Hemera auf direkten Weg – unerkannt von den im Lager noch wachen Nivesen – Richtung Wald laufen, spricht Teodor einen der Nivesen im Lager an und fragt, ob die Geräusche im Wald entlaufene Karene sein können. Der Nivese versichert ihm, dass es sich hierbei um das Ritual handelt. Ganz generell sind die Nivesen äußerst verschlossen, wenn wir das Ritual ansprechen. Teodor schaut trotzdem nach der Herde und stellt fest, dass die Tiere unruhiger sind als sonst. Oleg und Hemera können am Waldesrand auch nichts Besonderes feststellen.
Am nächsten Morgen kommt Nirka aus dem Wald zurück, beschmiert mit getrocknetem Blut, aber unverletzt. Trotz der verstörenden Situation erfahren wir keine Details zu dem Ritual. Später brechen wir gemeinsam mit Crottet, Nirka und den 4 Karen-Hirten mit den Karenen und Gepäck auf. Nach einem Tagesmarsch schlagen wir unser Lager auf. Wir unterhalten uns mit Phanta über die Besonderheiten der bornländischen Stände-Politik und der immerwährende Streit zwischen dem Adel und dem „Pöbel“, wobei Teodor und Oleg hier klar Stellung beziehen. Hemera und Phanta unterhalten sich daraufhin über Schönheit - äußerliche wie innere - sowie die Sterne und ihre Bedeutung. Die Nacht verläuft ereignislos und am nächsten Tag reisen wir weiter. Auffällig ist das zunehmende Wolfsgeheul, auch am Tag. Nirka erklärt uns, dass die Wölfe uns nach dem Ritual beschützen und wilde Tiere von der Herde fernhalten. Als Nirka aber auch einen der Wölfe verletzt vorfindet und zudem wieder mehr Schnee liegt als noch vor einigen Tagen, entscheiden wir uns die Gefahr ausfindig zu machen.
Wir teilen uns in Gruppen auf und während Oleg und Phanta eine Blutspur finden und diese zielstrebig in die falsche Richtung verfolgen, können die anderen dieselbe Blutspur besser deuten und erkennen, dass es sich bei dem Etwas, welches den Wolf verletzte, um ein großes und starkes Tier handeln muss. Während sich die Gruppe besorgt in die Augen schaut, entfernen sich Oleg und Phanta immer weiter…

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